Mönchengladbach Gregor Schneiders neuer Raum-Parcours in der Halle Kalk

Mönchengladbach · Das aktuelle Projekt des Rheydter Künstlers: Der 45-Jährige baut eine Halle des vorübergehend ausgelagerten Kölner Schauspiels um.

Seit das Schauspielhaus in Köln saniert wird, muss die Sparte sich auf mehrere Ausweichspielstätten verteilen. Eine davon ist die Halle Kalk im gleichnamigen rechtsrheinischen Stadtteil. Dort, an der Neuerburgstraße 21, arbeitet in diesen Tagen der Rheydter Künstler Gregor Schneider an einem Raumprojekt.

Räume sind das Gestaltungselixier des 45-jährigen gebürtigen Rheydters, der seit dem Gewinn des Goldenen Löwen 2001 bei der Biennale Venedig international mit Aufträgen überschüttet wird. Sogar in Indien und Australien hat Gregor Schneider anschauliche Beispiele seiner klaustrophobisch anmutenden Rauminstallationen gegeben.

Nun also Köln. Aus der großen Halle an der Neuerburgstraße will der Künstler, der nach dem Totalumbau seines Elternhauses an der Unterheydener Straße 12 immer neue Varianten jenes "Hauses u r" baut, nun eine dreidimensionale begehbare Skulptur machen. Dabei nutzt Schneider die vorhandenen Requisiten und Ressourcen des Theaters, wie er das in einem Museum nicht könnte. Ab 19. Juni soll die Öffentlichkeit sich Bilder von diesem Schneider-Projekt machen können. Mit Kauf einer Eintrittskarte geht jeder Besucher eine exklusive Verabredung ein: Nur zu einem eigens für jeden Gast bestimmten Termin betritt dieser das Haus - aber nicht durch den Haupteingang. Von dort aus durchwandert der Besucher einen Parcours von persönlich, ja intim anmutenden Räumen, in denen sich Realität und Fiktion im Erleben aufzulösen beginnen. Zwischen den Räumen befinden sich dunkle Korridore, die das Raumerlebnis unterbrechen. Dabei beabsichtigt der Künstler ein Spiel zwischen Wahrnehmbarem und Nicht-Wahrnehmbarem.

Gregor Schneider: 30 Meter Rheydt in Indien
14 Bilder

Gregor Schneider: 30 Meter Rheydt in Indien

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Schneider: "Mir geht es um die Auflösung von Raum, von einem Ort, den wir nicht mehr wissen können. Die Wiederholung eines Raumes bis an die Grenzen unserer Wahrnehmung, bis nur noch eine Ahnung von dem bleibt, was wir nicht mehr wissen können."

Das END kommt bei den Besuchern an
15 Bilder

Das END kommt bei den Besuchern an

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Gregor Schneider leitete als Professor für Bildhauer seit 2009 an der Universität der Künste Berlin eine Klasse; 2012 wurde er an die Akademie der Bildenden Künste München berufen. "Neuerburgstraße 21" wird am 19. Juni, 11-21 Uhr, eröffnet und bleibt bis zum 4. Juli aufgebaut.

(ri)
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