Mönchengladbach Green Day: Stadt erwägt Absage

Mönchengladbach · Der Konzert-Streit zwischen Stadt, Hockeypark und Borussia spitzt sich zu. Der Hockeypark hat keine Parkplätze für Fans der US-Rockband, weil eventuell zeitgleich Borussia spielt. Darum gibt es noch keine Genehmigung der Stadt.

Diese Stars kommen 2012 in den Hockeypark
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Zwar sind schon über 10 000 Karten für das Konzert von Green Day am 29. August im Hockeypark verkauft. Doch ob die Punkrocker — eine der weltweit erfolgreichsten Bands des letzten Jahrzehnts — tatsächlich in Mönchengladbach auftreten können, ist fraglich. Denn am selben Tag spielt Borussia möglicherweise daheim sein Champions-League-Qualifikationsspiel.

Darum kann der Hockeypark die Parkplätze am Stadion nicht nutzen. Zwar stellte Hockeypark-Betreiber Micki Hilgers gestern zwei Alternativen vor: Er will die Besucher entweder auf der Freifläche zwischen Hockeypark und Aachener Straße oder auf Großparkplätzen in der Stadt wie dem von Schlafhorst parken lassen. Doch Stadt und Borussia befürchten ein Verkehrschaos.

Eine Genehmigung für das Konzert bekommt Hilgers erst, wenn die Verkehrsfrage geklärt ist. Und dass das nicht ganz so einfach wird, zeigt folgende Aussage von Stadtsprecher Wolfgang Speen: "Wir werden die Vorschläge von Herrn Hilgers sorgfältigst prüfen. Genehmigen können wir die Veranstaltung nur, wenn alle Bedenken ausgeräumt sind."

Vernünftige An- und Abreise

Fest steht, dass der Hockeypark an dem Abend auf keinen Fall die sonst genutzten Parkplätze der Parkplatzgesellschaft PPG, die Stadt und Borussia gehören, bekommt. "Es ist vertraglich geregelt, dass dieser Parkplatz an Spieltagen Borussia zur Verfügung steht. Und wenn das Qualifikationsspiel an dem Abend sein sollte, brauchen wir jeden einzelnen Stellplatz", sagte Bernhard Nießen, Geschäftsführer der PPG, gestern der RP. Doch auch abgesehen von den Parkplätzen in unmittelbarer Nähe ist Borussia in Sorge.

Mehrfach gab es bei lukrativen Abendspielen wie dem Pokalhalbfinale oder Länderspielen Probleme bei An- oder Abfahrt. Sollte es zum Verkehrskollaps kommen, könnte dies dem Verein Ärger bringen — und zwar mit der Uefa und dem DFB, der darüber entscheidet, in welcher Stadt Länderspiele ausgetragen werden.

"Wir wollen, dass unsere Zuschauer beim ersten europäischen Spiel nach 16 Jahren vernünftig an- und abreisen können", sagte Borussias Sprecher Markus Aretz. Noch ist unklar, wann Borussia bei der Champions-League-Qualifikation Heimrecht hat. Der 29. August ist einer von vier möglichen Terminen. Entscheidend sind die Auslosung am 10. August und die sich anschließenden Verhandlungen zwischen Uefa und den TV-Sendern.

Veranstalter Micki Hilgers hat Verständnis für die Bedenken und weiß, dass er in der Pflicht steht, das Problem zu lösen. "Doch wir reden über einen einzigen Tag. Ich würde mir wünschen, dass alle gemeinsam im Interesse der Stadt den Wunsch haben, eine Lösung zu finden", sagte der Hockeypark-Chef. Das ist für Hilgers auch wirtschaftlich existenziell. Den möglichen Schaden einer Absage müsste er selbst tragen. "Gegen so etwas kann man sich nicht versichern. Davon abgesehen würde keine der großen Agenturen jemals wieder ein Konzert nach Gladbach vergeben, wenn sich so ein Problem nicht innerhalb der Stadt lösen lässt."

(RP/rl)
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