Mönchengladbach Gladbacher Sängerin in Nicaragua

Mönchengladbach · Die 28-jährige Mönchengladbacher Sopranistin Christine Léa Meier sang schon in Italien und Afrika. Am Samstagmorgen ist sie mit 15 weiteren Musikern nach Mittelamerika aufgebrochen, um dort die Zauberflöte aufzuführen.

Es ist ein weiterer großer Schritt in ihrer jungen Karriere: Früh am Samstagmorgen ist die 28-jährige Mönchengladbacher Sopranistin Christine Léa Meier mit 15 weiteren Musikern nach Nicaragua aufgebrochen, um am dortigen Nationaltheater in der Hauptstadt Managua die Zauberflöte aufzuführen.

"Es ist eine sehr große Ehre, dabei sein zu dürfen. Ich habe in Köln vorgesungen — und bin ausgewählt worden", erzählt Meier einen Tag vor der zweiwöchigen Reise, die vom Goethe-Institut und der Deutschen Botschaft organisiert wird.

An zwei Abenden wird das eigens zusammengestellte Ensemble die Mozartsche Oper mit Christine Meier als Papagena aufführen. Ein zusätzliches Konzert wird in der Deutschen Botschaft gegeben. "Faszinierend ist, dass die Zauberflöte wohl noch nie in Managua gespielt worden ist", sagt Meier. "Ich denke, es dürfte nicht viele Städte in der Welt geben, auf die das zutrifft. Zumal die Zauberflöte ja die deutsche Oper schlechthin ist."

Doch noch etwas anderes reizt die Mönchengladbacherin an ihrem Engagement: "Ich trete generell wahnsinnig gerne in Opernaufführungen auf, da ich in ihnen auch schauspielern kann. Bei normalen Konzerten ist das ja nicht möglich." Ein Regisseur, ein musikalischer Leiter und ein Kostümbildner begleiten das Ensemble nach Mittelamerika.

Zwei Bühnenbildner sind schon seit einer Woche vor Ort. "Natürlich wissen wir alle nicht so genau, was uns erwartet", sagt Meier. "Zum Beispiel kennt keiner von uns die technische Ausstattung des Nationaltheaters." Angst, so die Sopranistin, habe sie aber eigentlich keine.

Mit einem Lächeln fügt sie an: "Man darf nur die Reise- und Sicherheitswarnungen des Auswärtigen Amtes nicht allzu genau lesen." Problematisch sei allerdings, dass die jeweiligen Rollen nur einfach besetzt sind. "Über die Klimaanlage zum Beispiel im Flugzeug oder im Hotel macht man sich als Sängerin da schon Gedanken. Keiner von uns darf in den nächsten Tagen krank werden."

Die deutsch-französische Sopranistin ist in Mönchengladbach geboren und begann dort ihre Gesangsausbildung mit elf Jahren bei Renate Fellner. Sie studierte an der Musikhochschule Köln Gesang bei Prof. Klesie Kelly-Moog und Prof. Arthur Janzen sowie an der Musikhochschule Trondheim bei Prof. Sissel Hoyem-Aune. Ihr Diplomstudium schloss sie 2008 mit Auszeichnung ab.

2010 folgte das Konzertexamen. 2002 gewann die junge Sängerin den ersten Preis beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert". In der Spielzeit 2005/2006 debütierte Meier in den Theatern Solingen und Remscheid als Barbarina in "Figaros Hochzeit" von Mozart. In der Spielzeit 2008/2009 trat sie in der Jungen Kammeroper Köln als Zerlina in Mozarts "Don Giovanni" auf. Mit der gleichen Begeisterung widmet sich die junge Sopranistin dem Konzertfach.

2004 begleitete sie als Solistin in Bachs Magnifikat und Mozarts Krönungsmesse die Konzertreise des Limburger Domchores ins südliche Afrika. Mit Liederabenden war Christine Léa Meier unter anderem im Rahmen der Rathauskonzerte Mönchengladbach und während der internationalen Festwochen Europäischer Musikhochschulen in Montepulciano (Italien) zu hören.

(fae)
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