Mönchengladbach Gladbacher prozessieren um Neusser Skihalle

Mönchengladbach · Etwas pikant ist die Sache schon. Im Initiativkreis Mönchengladbach setzen sie sich gemeinsam für eine bessere Stadt ein.

Und nun streiten sie sich vor dem Düsseldorfer Landgericht um 100 000 Euro, im Extremfall sogar um den Abriss eines nagelneuen Hotels: auf der einen Seite der Gladbacher Architekt Burkhard Schrammen, auf der anderen die Vibro-Gruppe der Viehof-Brüder (früher Besitzer der allkauf-Warenhäuser) als Hauptgesellschafter der allrounder-Unternehmensgruppe, dem Inhaber der Neusser Skihalle.

Allrounder hat für zwölf Millionen Euro ein vor einem Vierteljahr eröffnetes Vier-Sterne-Superior-Hotel mit 79 Zimmern neben die Skihalle auf dem Gelände an der Bundesstraße 230 bei Holzheim gebaut. Und dies, ohne den Architekten der 2001 für 35 Millionen Euro erstellten Skihalle einzubeziehen: Burkhard Schrammen.

Er klagt nun gegen allrounder, das sich damals vertraglich verpflichtet habe, weitere Skihallen-Projekte nur mit ihm zu planen; im Gegenzug darf Schrammen keine anderen Skihallen in Deutschland entwerfen. Wer diesem Vertrag zuwiderhandelt, muss 102 000 Euro (damals 200 000 DM) Konventionalstrafe zahlen.

Vor dem Düsseldorfer Landgericht geht es nun, kurz gefasst, darum, ob das neben die Halle gesetzte Hotel ein anderes Projekt im Sinne des Vertrages ist oder nicht. Um das Urheberrecht des Architekten, darum, wie weit beim Bau und bei der Erweiterung der Piste zu Beginn dieses Jahres vom Plan Schrammens abgewichen worden ist und wie sehr das Hotel das damals sorgfältig geplante äußere Erscheinungsbild der Halle verändert.

Da das Hotel mittlerweile eröffnet ist (die Klage ist eineinhalb Jahre alt), muss Schrammen nun, so Gerichtssprecher Peter Schütz, auch sagen, ob er auf einen Abriss des Hotels klagt. Die Skihalle mit ihrem breiten Sport- und Gastronomieangebot hat bisher pro Jahr rund 1,2 Millionen Besucher, ein Magnet in der Region.

(RP)
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