Mönchengladbach Gladbacher nimmt Kurs auf die Charts
Mönchengladbach · Thomas Heinrichs ist ehemaliger DJ und erfüllte sich nun den Traum von einem eigenen Song. Inzwischen arbeitet er auf ein Album hin. Den Bezug zu Mönchengladbach will er aber nicht verlieren.
Wenn Thomas Heinrichs sich seiner Arbeit widmet, dann taucht er in eine andere Welt ein. Während auf dem Bildschirm Kurven fortlaufen, kommt aus den Boxen Musik. Heinrichs muss genau die richtige Sitzposition finden, damit er den Klang optimal hören und ausmachen kann, was er noch verändern muss, damit ihn der Song auch überzeugt. Der 43-Jährige ist Musiker und hat zusammen mit seinem Freund Sascha Kleinert vor rund zwei Jahren die Kombo "Hein+Klein" gegründet. Drei Lieder hat das Duo seither veröffentlicht, und mit jedem gelang ihnen eine Chartplatzierung.
"Ich möchte die Leute mit unserer Musik auf eine Reise mitnehmen", erklärt der Mönchengladbacher, der mit den Deep House-Nummern vor allem Sommergefühl vermittelt. Das Interesse an Musik besteht bei Heinrichs bereits seit den Kindertagen. "In der Grundschule war ich bereits Kiss-Fan und ich bin froh, dass ich die Ära der 80er-Jahre-Musik noch miterlebt habe." Auf Klassenfahrten bediente Heinrichs den Kassettenrekorder und merkte, dass es ihm Spaß machte, andere mit Musik zu unterhalten. Fortan wollte er DJ werden, aber schnell merkte er, dass der Weg dorthin nicht leicht ist. "Keiner kann einem sagen wie man das wird und wo man das lernt. Also jobbte ich im Sommer als Bademeister um mir das Equipment leisten zu können", sagt der 43-Jährige. So kamen zum ersten Plattenspieler bald weitere dazu, dann ein Mischpult und schließlich die Schallplatten. Er legte auf Oberstufenpartys auf — und investierte das verdiente Geld sofort wieder in neue Platten. Fast zehn Jahre lang legte Heinrichs unter dem Künstlernamen DJ Thom in lokalen Clubs auf. Doch bei all dem blieb ein Wunsch bestehen: "Ich wollte schon immer mal etwas veröffentlichen, aber für ein richtiges Studio braucht man eine Menge Geld."
Erst weitere zehn Jahre vergingen, bevor sich Heinrichs seinen Traum erfüllte. Inzwischen konnte er sich die nötige Technik leisten und brütete mit seinem Freund Sascha über Melodien und Sounds. 150 Stunden brauchten sie insgesamt, um ihr erstes Musikstück umzusetzen. Auch wenn es dem Lied der Stilrichtung Deep House — eine langsamere und melodieorientierte Stilart des House — nicht anzuhören ist, steckt viel Arbeit dahinter. Nach der Melodie müsse der passende Takt gefunden werden und dann kommt das Setting, sprich Basedrum und der Basslauf, erklärt der Musiker den Prozess. Gesang muss bei Bedarf noch professionell eingespielt werden.
Die Resonanz auf die Lieder von "Hein+Klein" wächst von Tag zu Tag. Nicht nur, dass die Songs wie "I know u like" oder "Always there" in Download-Charts auftauchen. Es gibt immer mehr Fans, die Moderatoren von EinsLive wollen die Lieder vielleicht demnächst in ihren Sendungen spielen und auf vier Sampler haben es einzelne Lieder bereits geschafft. Auch wenn Heinrichs hoch hinaus möchte, so liegt ihm dennoch die Heimatstadt sehr am Herzen. Regelmäßig organisiert er Beach-Events in Mönchengladbach. "Ich möchte den Menschen unsere Musik näher bringen und baue dabei auch auf meine Wurzeln", sagt der kreative Kopf.