Mönchengladbach Gladbacher im Siegestaumel

Mönchengladbach · Autokorso und Fan-Gesang: Nach dem Viertelfinalsieg der Deutschen gegen Portugal feierten rund 10 000 Gladbacher Fans ihre Mannschaft. Die ausgelassene Fußballparty auf dem Alten Markt dauerte bis in die Nacht.

 Autokorso in Berlin.

Autokorso in Berlin.

Foto: ddp, ddp

Lachend öffnet Jens Timm die Motorhaube seines Autos. "Tja, der schafft es wohl nicht mehr bis ins EM-Finale", sagt der 22-Jährige Deutschland-Fan. Sein kleiner Flitzer ist dem Autokorso am Alten Markt zum Opfer gefallen. Mit eingedelltem Dach, zersprungener Frontscheibe und qualmendem Motor ist das EM-Auto reif für den Schrottplatz. "Egal, wichtig ist nur eins: Wir haben gewonnen", sagt Jens Timm euphorisch.

Unzählige Fans säumten nach dem Viertelfinalsieg der Deutschen gegen Portugal die Aachener Straße. Alle hatten nur ein Ziel: den Gladbacher Markt. Wer sich nicht schnell genug aus dem Autokorso verabschiedete, bewegte sich im Schritttempo auf die gröhlende Menschenmenge im Siegesrausch zu. Oben angekommen wurden die Autos samt Inhalt von begeisterten Fußballfans kräftig durchgeschüttelt. Ausgelassen tanzte die Meute mitten auf der Straße. "Das hier ist durch nichts mehr zu toppen", ist sich Sarah Kurti sicher. "Keine Ahnung was passiert, wenn wir es ins Finale schaffen."

Freudentanz auf dem Hockeyfeld

Auch im Hockey-Park waren die Besucher des "Public Viewings" im Siegestaumel. Fabian Peukert tippte sogar das richtige Ergebnis. "3:2 für Deutschland. Das war mir von vornherein klar", sagt der 15-Jährige fachmännisch. Fünf Minuten vor dem erlösenden Abpfiff hielt es viele Fans nicht mehr auf den Tribünen. Mit wehenden Fahnen drehten sie auf dem sehr empfindlichen Hockeyfeld ihre Siegesrunden. Trotz des Betreten-verboten-Schildes waren die jugendlichen Fans nicht von weiteren Ehrenrunden abzuhalten. Auch die RP-Gewinner Paul und Helma Buscher waren begeistert vom Spiel ihrer Deutschen. "Toll, jetzt zeigen die mal, was die wirklich drauf haben", freute sich das Pärchen.

Die Fans auf dem Alten Markt waren auch knapp eine Stunde nach dem Abpfiff noch außer Rand und Band. "Wir feiern hier bis morgen früh", kündigt Marcel Shabani an. Auch Sabina Schnegotzki mischt sich unter die frenetisch feiernden Gladbacher. Denn in ihrem Heimatland Schweden hatte sie bei der Europameisterschaft wenig Grund zum Feiern. "Wir sind raus", sagt die 50-Jährige ein wenig enttäuscht. "Darum bin ich nun zu Besuch bei meiner Cousine, um mit den Deutschen zu feiern."

(RP)
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