Mönchengladbach Gladbacher helfen Müttern in Ghana

Mönchengladbach · Der Projektpartner der Aktion Friedensdorf war in Gladbach zu Gast und konnte von vielen Erfolgen berichten.

 Chief Nana Osei Sarpong (rechts) aus dem Distrikt Offinso in Zentralghana war gemeinsam mit seinem Verwaltungschef nach Gladbach gereist, um sich für die zahlreichen Spenden aus Gladbach zu bedanken.

Chief Nana Osei Sarpong (rechts) aus dem Distrikt Offinso in Zentralghana war gemeinsam mit seinem Verwaltungschef nach Gladbach gereist, um sich für die zahlreichen Spenden aus Gladbach zu bedanken.

Foto: Jörg Knappe

Hilfe, die ankommt: Seit mehr als zwanzig Jahren finanziert die Aktion Friedensdorf, eine private Mönchengladbacher Hilfsorganisation, Projekte im Distrikt Offinso in Zentralghana. Chief Nana Osei Sarpong, der Projektpartner der Gladbacher auf afrikanischer Seite, war jetzt auf Einladung der Stadt Mönchengladbach zusammen mit dem Verwaltungschef des Distrikt zu Gast am Niederrhein und konnte den Mitgliedern der Friedensdorf-Initiative und des Eine-Welt-Forums berichten, was mit dem Geld aus Mönchengladbach erreicht wurde und wird.

"Dass wir die Unterstützung aus Mönchengladbach bekommen, ist wunderbar", sagt Osei Sarpong, ein dynamischer Mann, der Tatkraft und Energie versprüht. "Wir konnten damit schon so viel bewirken. Wir würden uns freuen, wenn immer wieder Gladbacher nach Offinso kämen, damit die Partnerschaft weiterlebt." Er selbst ist schon zum wiederholten Mal in Gladbach.

Im vergangenen Jahr hat die Aktion Friedensdorf, getragen von rund 300 engagierten Unterstützern, mitgeholfen, in einer integrativen Schule Schlafsäle für die behinderten Kinder zu bauen, die nicht täglich nach Hause gehen können. Auch ein großer Speisesaal wurde errichtet und möbliert. Ein Bus für einen Betreuungsdienst, der sich um geistig behinderte Kinder kümmert, konnte angeschafft werden, so dass die Kinder jetzt ins weit entfernte Krankenhaus und zu Therapien gefahren werden können.

In Ghana existiert eine staatliche Krankenversicherung, die pro Familie 25 Euro im Jahr kostet. Nicht viel für den Zugang zu medizinischer Versorgung, sollte man meinen, aber es gibt viele alleinerziehende Mütter, die sich diese Summe nicht leisten können. Auch hier hilft die Aktion Friedensdorf und finanziert die jährliche Versicherung für 300 Mütter mit ihren Kindern. Insgesamt profitieren rund tausend Menschen davon. "Viele würden sonst an Malaria sterben, weil sie keine Zugang zu den Medikamenten hätten", sagt Sarpong. "Das ist ein sehr erfolgreiches Projekt." Die Menschen in Offinso seien sehr berührt, dass Hilfe von so weit her zu ihnen komme.

Im Rahmen der Nord-Süd-Partnerschaft, die jetzt seit zehn Jahren existiert, gibt es noch weitere Hilfsprojekte: das Gymnasium in Rheindahlen hat den Bau eines Mädchen-Schlafsaals für die Partnerschule in Offinso finanziell unterstützt. Eine Palmöl-Mühle konnte gebaut werden, die benötigte Maschine kam aus Mönchengladbach. Sternsinger sammelten dafür, dass Schulkinder eine kostenlose Mahlzeit am Tag bekommen. Die Ghanaer sind froh über die dauerhafte Unterstützung aus Mönchengladbach, die Gladbacher wiederum freuen sich über den engen Kontakt und den dynamischen Projektpartner. "Mit Nana Osei Sarpong haben wir jemanden, der vor Ort phantastische Arbeit leistet", betont Helmut Göbels, der Vorsitzende der Aktion Friedensdorf. "Durch den engen Kontakt ist stets gewährleistet, dass wir wissen, was wirklich gebraucht wird und sinnvoll helfen können."

Insgesamt unterstützten die Gladbacher ihre ghanaischen Partner im vergangenen Jahr mit rund 55 000 Euro aus privaten Spenden.

(apo)
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