Mönchengladbach Gladbacher bauen Alpentunnel mit

Mönchengladbach · Auch dank eines Hochleistungsfetts der Rheindahlener Firma Rhenus Lub fressen sich 1200 Meter unter den Gipfeln der Lavanttaler Alpen zwei 1800 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschinen wie geschmiert durch härtestes Gestein.

 Zwei riesige Tunnelbohrmaschinen fräsen einen der längsten Tunnel der Welt in Österreichs Berge.

Zwei riesige Tunnelbohrmaschinen fräsen einen der längsten Tunnel der Welt in Österreichs Berge.

Foto: ÖBB

Tief unter den Gipfeln der Ostalpen wird derzeit eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte Europas verwirklicht: der Koralmtunnel. Mit einer geplanten Länge von 32,9 Kilometern baut die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) einen der längsten Eisenbahntunnel der Welt. Und mit dabei ist ein Hightech-Produkt aus Mönchengladbach. Denn die zwei 1800 Tonnen schweren und 160 Meter langen Teleskopschild-Tunnelbohrmaschinen können sich nur gut geschmiert durch das harte Gestein der Lavanttaler Alpen fressen, weil ein maßgeschneidertes Hochleistungsfett des Schmierstoffspezialisten Rhenus Lub aus Rheindahlen zum Einsatz kommt.

 Hochleistungsfett

Hochleistungsfett

Foto: Rhenus Lub

"Wir sind stolz darauf, am Bau einer der wichtigsten Verkehrsadern Europas mitzuwirken", betont Dr. Max Reiners, Inhaber von Rhenus Lub. Seit Ende 2012 bohren die Teleskopschildmaschinen die beiden Röhren der neuen Koralmbahn in das Hartgestein der Koralpe. Für diese Schwerstarbeit benötigen die zwei Tunnelbohrmaschinen insgesamt rund 300 Tonnen Hochleistungsfett von Rhenus Lub. Der Koralmtunnel ist das Herzstück einer 1700 Kilometer langen, zentraleuropäischen Verkehrsader, die vom Baltikum bis zum Mittelmeer verläuft. Als hochleistungsfähiger Schienenweg wird diese Ader zukünftig die Ostseehäfen Polens durchgehend mit den Häfen an der Adria verbinden. "Gerade der Koralmtunnel ist ein gutes Beispiel für das Leistungsspektrum von Rhenus Lub", sagt Reiners. Denn die Spezialfette des in Rheindahlen ansässigen Unternehmens kommen nicht nur in den Maschinen des Berg- und Tagebaus zum Einsatz, sondern auch in den Hochgeschwindigkeitszügen, die später über die neue Trasse fahren werden. Ab dem Jahr 2023 sollen täglich mehr als 250 Züge mit einer Geschwindigkeit von über 200 km/h die Koralmbahn-Route passieren. Doch für den Schmierstoffspezialisten ist neben der guten Abdichtwirkung und der guten Schmierleistung des Hochleistungsfetts auch die Umweltverträglichkeit ein zentrales Kriterium. "Wo immer geschmiert wird — sei es im Tunnelbau, im Schienenverkehr, in Häfen oder im Maschinenbau — erwarten Kunden neben einer hohen Leistung zunehmend auch grüne Technologien", sagt Reiners. Deshalb investierte Rhenus Lub 16 Millionen Euro in den Bau von Europas modernster Fabrik für Hochleistungsfette. Dieser Einsatz zahlt sich aus. Denn sowohl die Spezialschmierfette als auch die Kühlschmierstoffe für die Metallbearbeitung werden in ganz Europa nachgefragt. "In Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik sowie in der Türkei und Russland haben wir uns exzellent mit unseren Vertriebspartnern aufgestellt", sagt Hans van Gerwen, Manager International Business bei Rhenus Lub.

Der Schmierstoffspezialist verkaufte zuletzt 26 000 Tonnen Schmierstoffe und setzte damit 82 Millionen Euro um. Als Innovationsführer investiert Rhenus Lub überdurchschnittlich in Forschung und Entwicklung. Mehr als 20 Prozent aller Mitarbeiter sind in diesem Bereich tätig.

(sibr)
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