Kommentar zur Bundestagswahl Gladbach wählt etwas anders

Meinung | Mönchengladbach · Es war mit wenigen Überraschungen zu rechnen in Mönchengladbach: Dass CDU-Chef Günter Krings den Wahlkreis erneut direkt holt, galt als sicher. In ihm hat Mönchengladbach einen starken und gut vernetzten Mann in Berlin.

Es ist davon auszugehen, dass Krings auch in der neuen Legislaturperiode eine tragendere Rolle spielen wird als die eines einfachen Abgeordneten. Ebenfalls klar war, dass SPD-Frau Gülistan Yüksel vielleicht über Liste einzieht, das aber nicht sicher ist. Die Kandidaten aller anderen Parteien waren als fleißige Stimmensammler angetreten, ohne Absicherung auf Listen.

Und dennoch bietet das Ergebnis der bundesweiten Wahl in Mönchengladbach einige Besonderheiten. Die Wichtigste: Drittstärkste Kraft ist hier nicht die AfD, sondern die FDP - und das mit deutlichem Abstand. Sogar für Schwarz-Gelb würde es unter diesen Bedingungen in der Vitusstadt reichen. Die AfD hingegen schaffte es nicht in den Bereich der Zweistelligkeit. Allerdings muss zu denken geben, dass sie am stärksten dort punkten konnte, wo soziale Brennpunkte der Stadt liegen.

Ebenfalls bemerkenswert: Die beiden großen Parteien, CDU und SPD, schneiden in Mönchengladbach besser ab als im Bundesdurchschnitt. Unterdurchschnittlich liegen Linke und Grüne.

Gleiches gilt für die Wahlbeteiligung. Sie ist mit knapp 70 Prozent fünf Punkte niedriger als im Bund, sie ist aber im Vergleich zu 2013 und 2009 gestiegen. Immer mehr Mönchengladbacher interessieren sich wieder für Politik, nehmen ihre Rolle als Souverän wahr, kämpfen darum, wie die Ereignisse um den Stimmzettel-Mangel zeigen. Das macht Hoffnung!

denisa.richters@rheinische-post.de

(RP)
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