Mönchengladbach Gladbach erhält ein neues Stadtbild

Mönchengladbach · Nach den geförderten Umbauten im Zentrum von Rheydt ist in den nächsten Jahren die Gladbacher Innenstadt dran. Das Konzept, das Bürger stark beteiligt, sieht neue Quartiere, mehr Grün und positive Impulse für die Sozialstruktur vor.

 Die geplanten Einzelprojekte sowie ein Netz von Grünflächen bilden die Basis für das "Integrierte Handlungskonzept", mit dem die Stadt im Herbst 2017 Fördergelder beim Land beantragen will.

Die geplanten Einzelprojekte sowie ein Netz von Grünflächen bilden die Basis für das "Integrierte Handlungskonzept", mit dem die Stadt im Herbst 2017 Fördergelder beim Land beantragen will.

Foto: Stadt Mönchengladbach

In einigen Jahren wird das Zentrum von Mönchengladbach anders aussehen als heute. Wie genau, das soll in einem Verfahren mit Einbindung der Bürger, Initiativen und Einzelhändler in den nächsten Monaten erarbeitet werden. Stadtplanungsdezernent Gregor Bonin führt mit seinem Team im Rathaus dafür etliche Einzelprojekte, die in der Planung oder schon in der Realisierung sind, zusammen, ergänzt um Pläne für mehr Grün, Platzgestaltung und ins Quartier wirkende Maßnahmen wie die Stadtbibliothek. Das alles soll die Basis bilden für das sperrig klingende "Integrierte Handlungskonzept", mit dem sich die Stadt um Fördergelder beim Land bewerben will. Das soll 2018 geschehen. Erste Projekte könnten bereits zu Beginn des kommenden Jahres starten, 2019 sollen dem Plan zufolge die ersten Ergebnisse des Stadtumbaus sichtbar sein.

 Präsentierten das Konzept (v.l.): OB Hans Wilhelm Reiners, Projektleiter Kajetan Lis und Planungsdezernent Gregor Bonin.

Präsentierten das Konzept (v.l.): OB Hans Wilhelm Reiners, Projektleiter Kajetan Lis und Planungsdezernent Gregor Bonin.

Foto: Denisa Richters

"Das ist eine enorme Chance für diese Stadt, die sich jetzt schon an vielen Stellen zum Positiven verändert", sagt Bonin. Er nennt viele konkrete Beispiele, die in das Handlungskonzept einfließen sollen: das geplante neue Wohnquartier auf dem Areal der Kliniken Maria Hilf - im dritten Quartal soll dafür das Werkstattverfahren starten. Teil des Konzepts sind die Pläne für den Abteiberg, die nicht nur neue Gebäude, sondern auch einen Durchstich von der Hindenburgstraße zum Museum sowie neue Beleuchtung und eine Öffnung des Jonas-Parks vorsehen. Bonin nennt die Stadtbibliothek, die - so schreiben es die Förderkriterien vor - quartiersintegrierend wirken soll, etwa durch Flüchtlingsarbeit. Weitere Beispiele sind die Regentenstraße, wo Düsseldorfer Investoren im Wettbewerb den Zuschlag für Wohnungsbau bekommen haben, das Konzept City-Ost, bei dem auch die hintere Seite des Hauptbahnhofs aufgewertet wird (in wenigen Monaten sollen die Investoren feststehen, 2018/2019 die Arbeiten beginnen). Das Reme-Gelände in Lürrip kommt 2019 auf den Markt. Bereits Ende Februar dieses Jahres soll die Entscheidung bei Haus Westland fallen.

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners verweist auf die positiven Erfahrungen mit den Fördergeldern aus dem Programm "Soziale Stadt" in Rheydt: "Das hat gezeigt, dass Städtebauförderung zur Quartiersbildung und Quartiersidentität beitragen kann." Die ausführliche Dokumentation des Verfahrens in Rheydt ist ab sofort im Quartiersbüro (Friedrich-Ebert-Straße 53-55) und im Internet unter www.mein-rheydt.de kostenlos erhältlich.

Ähnlich soll es jetzt in der Gladbacher Innenstadt laufen. Außer den Quartieren und positiven Effekten auf die Sozialstruktur ist auch mehr Grün in der Planung, etwa am Adenauerplatz oder am Geroweiher. Zu dem möglichen Investitionsvolumen will man sich noch nicht konkret äußern. In Rheydt waren es bisher 27 Millionen Euro, auf die 240 Hektar des neuen Plangebiets übertragen könnte es am Ende ein nahezu dreistelliger Millionenbetrag werden. Bis zu 80 Prozent können aus Fördertöpfen kommen.

Ebenso wie in Rheydt sollen von Beginn an die Bürger stark an dem Verfahren beteiligt werden, wie Projektleiter Kajetan Lis betont. Dazu gehören Analysen und definierte Ziele. Die Stadt arbeitet dabei wieder mit Steg NRW zusammen, flankiert wird der Prozess von dem Hamburger Büro "urbanista", das auf Beteiligungsverfahren spezialisiert ist. Start ist in einer Woche, am 2. Februar, mit einem Bürgerforum in der Aula im Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium (Rheydter Straße 65, Start 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr). Außerdem werden an zwei Standorten, am Minto und am Hauptbahnhof, bei Stadtchecks Meinungen eingeholt.

(dr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort