Mönchengladbach Gladbach braucht mehr Kita-Plätze für Kleinkinder

Mönchengladbach · Nicht nur durch Zuwanderung, auch wegen steigender Geburtenzahlen, werden mehr Betreuungsplätze benötigt.

In Mönchengladbach brauchen immer mehr Kinder einen Platz in einer Kindertagesstätte. Weil seit Jahren immer mehr Kinder geboren werden, rechnet die Stadt für das Kindergartenjahr 2016/17 mit insgesamt 12.053 Kinder bis sechs Jahre. Das sind 220 Kita-Kinder mehr als im laufenden Jahr, insgesamt sind es so viele Kinder wie seit sieben Jahren nicht mehr. Das geht aus der aktuellen Kindergartenbedarfsplanung hervor, die die Verwaltung vorgelegt hat. Das Papier wird gerade erstmals in den Bezirksvertretungen beraten und wird im Februar auch Thema im Jugendhilfeausschuss der Stadt sein.

Insgesamt 6500 Drei- bis Sechsjährige zählt die Stadt ab August. Dazu kommen aber noch mal derzeit 152 Kinder von Flüchtlingen in diesem Alter. Rechnet man diese hinzu, ergibt sich im kommenden Kindergartenjahr eine Versorgungsquote für diese Altersgruppe von etwa 95 Prozent. "Das entspricht praktisch einer Vollversorgung", sagt Jugendamtsleiter Reinhold Steins. Die Hochschule Niederrhein hat in einer Befragung von 2012 festgestellt, dass rund fünf Prozent der Eltern keine Betreuung für ihr Kind wollen.

Nicht so gut sieht hingegen die Versorgungsquote bei den Kleinkindern, dem so genannten U3-Bereich, aus. Insgesamt kalkuliert die Stadt mit 5553 Kindern unter drei Jahren, satte 283 mehr als im noch laufenden Jahr. Nach derzeitigem Stand kommen noch einmal 147 Flüchtlingskinder hinzu. Dem stehen insgesamt 2166 Plätze für U3-Kinder in Kitas, LENA-Gruppen und in der privaten Tagespflege gegenüber. Das ergibt eine Versorgungsquote von gerade 38 Prozent - obwohl das Platzangebot bereits um 100 neue Betreuungsplätze ausgebaut wurde. Die Hochschule Niederrhein geht allerdings davon aus, dass der Betreuungsbedarf von Unter-Dreijährigen in Gladbach bei 41,3 Prozent liegt, höchstens aber bei 44,4 Prozent. Somit fehlten maximal 299 U3-Plätze in der Stadt. "Wir liegen gut, aber es ist noch nicht ausreichend", sagt Reinhold Steins.

Weil aber die Flüchtlingszahlen weiter steigen werden, geht der Kindergartenbedarfsplan derzeit von rund 770 Flüchtlingskindern im Kita-Alter zum Beginn des Kindergartenjahres aus. "Wir wollen rund 50 Prozent einen Betreuungsplatz anbieten können", sagt Steins. Das bedeutet: Rund 285 Plätze müssten neu geschaffen werden. Dazu hat die Stadt beim Landesjugendamt die Förderung einer zweiten "Mogli"-Gruppe beantragt (siehe oben).

(RP)
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