Mönchengladbach Gewerkschaft Verdi setzt sich für Weihnachtsgeld ein

Mönchengladbach · Das Auto muss zur Reparatur, eine neue Waschmaschine soll her, die Kinder brauchen neue Winterjacken. Für viele Familien ist das Weihnachtsgeld dann ein Segen. Doch nicht alle Arbeitnehmer kommen in diesen Genuss.

 Nach Untersuchungen erhalten nur 71 Prozent mit, und 41 Prozent ohne Tarifvertrag Weihnachtsgeld.

Nach Untersuchungen erhalten nur 71 Prozent mit, und 41 Prozent ohne Tarifvertrag Weihnachtsgeld.

Foto: dpa, Andrea Warnecke

Nach Untersuchungen erhalten nur 71 Prozent mit, und 41 Prozent ohne Tarifvertrag den Geldsegen. "Weihnachtsgeld ist kein Luxus, sondern ein dringend notwendiges Einkommen", sagt Mechthild Schratz, Verdi-Bezirksgeschäftsführerin. Dafür will sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft in einer Aktionswoche in Mönchengladbach einsetzen. Dabei kämpft Verdi vor allem um den Erhalt oder die Neuverhandlung von Tarifverträgen.

Frank Indervoort, Gewerkschaftssekretär für den Bereich Postdienste, Speditionen und Logistik, hat in den vergangenen Wochen in Hückelhoven Erfolge gefeiert. Genug Arbeitnehmer des dort ansässigen Teleshopping-Unternehmens QVC sind beigetreten, so dass der Arbeitgeber nun zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag aufgefordert wird. Ähnliches wünschen sich die Verdi-Vertreter auch im Regio-Park Güdderath.

Esprit mit seinem Logistikdienstleister Fiege und Primark/DHL haben zwar bereits Tarifverträge, scheuen aber die Tarifbindung. Nun wollen Indervoort und seine Mitstreiter am kommenden Donnerstag (14 Uhr) im Regio-Park beim Schichtwechsel vor allem die geringfügig Beschäftigten ansprechen. Ihnen sollen die Möglichkeiten durch einen Gewerkschaftsbeitritt und eine Selbstorganisation in Form eines Betriebsrates besonders im Bezug auf Weihnachtsgeld aufgezeigt werden. "Viele sind verängstigt, dass ihnen Kündigungen drohen. Vereinzelt ist das auch berechtigt. Aber wenn sie sich zusammenschließen, kann ihnen nichts passieren", sagt Mechthild Schratz.

Zusätzlich spielt der Mitgliedsbeitrag eine Rolle. Ein Prozent des Bruttogehalts geht an Verdi. "Die Leute verdienen 1200 Euro und überlegen sich natürlich sehr gut, ob sie zwölf Euro entbehren können", erläutert Indervoort. Auch in anderen Sparten greift Verdi an. Im Einzelhandel stehen Rewe und Edeka im Fokus. "Dort gibt es nur in Ausnahmefällen Weihnachtsgeld. Das möchte ich stark kritisieren", sagt der stellvertretende Bezirksgeschäftsführer Dominik Kofent.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort