Mönchengladbach Gesundheitsamt ruft HIV-Testwoche aus

Mönchengladbach · Behörde bietet kommende Woche ohne Voranmeldung kostenlos und anonym HIV-Antikörpertest an.

In der Woche vom 3. Bis 7. Juli bieten die Beratungsstellen in den Gesundheitsämtern der Region wieder eine große HIV-Testwoche an. Menschen mit einem Risiko sollen so zu dem anonymen und kostenlosen Test ermutigt werden.

Bereits zum zweiten Mal bietet das Gesundheitsamt in den HIV-Beratungsstellen eine groß angelegte Testwoche an. Nachdem im vergangenen Jahr mehr als 120 Menschen so ermutigt werden konnten, sich an eine der Beratungsstellen zu wenden, um einen Test zu machen, hoffen die Beteiligten in Mönchengladbach, Krefeld und Viersen auch diesmal wieder, dass viele dieses Angebot wahrnehmen.

Statistisch gibt es allein in NRW 2700 Menschen, die nichts von ihrer HIV-Infektion wissen - das entspricht einem Siebtel aller Betroffenen. Während Aids als Endstadium der Infektion nach wie vor lebensbedrohlich ist, stellt eine erkannte und behandelte HIV-Infektion keine Verringerung der Lebenserwartung mehr dar. Das weltweite Credo, eine HIV-Erkrankung so früh wie möglich zu behandeln, kann nur umgesetzt werden, wenn die Betroffenen um ihre Erkrankung wissen. Unter dem Motto "Testen - Wissen - Handeln" sollen Risikopersonen ermutigt werden, sich einem HIV-Test zu unterziehen.

Frühzeitig richtig behandelt, ist eine HIV-Infektion in der heutigen Zeit auch nicht mehr lebenseinschränkend. Sogar ein Kinderwunsch muss dann nicht ausgeschlossen sein. Eine frühzeitige Behandlung sei dafür allerdings ausschlaggebend, erzählt Ursula Backes.

Trotz aller medizinischen Möglichkeiten und des Wissens über HIV und Aids werden dennoch jedes Jahr rund 3000 Neuinfektionen gezählt. Außer der Übertragung über ungeschützten Geschlechtsverkehr stellt auch eine Blut-zu-Blut-Übertragung, beispielsweise bei unsauberem Spritzbesteck drogenabhängiger Menschen, ein hohes Risiko dar.

Auch wenn man vermeintlich keine Risikoperson ist, bringt nur ein Test eine eindeutige Sicherheit. Daher sollte man beim geringsten Zweifel alle Ängste über Bord werfen und sich an eine der kostenlosen und anonymen Beratungsstellen wenden.

(RP)
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