Mönchengladbach Gesamtschule: Ampel mit feinen Nuancen

Mönchengladbach · Es bleibt dabei: In der Frage zusätzlicher Gesamtschulplätze gibt es in der Ampel-Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP unterschiedliche Auffassungen. Das zeigte sich auch in einer Pressemitteilung ­- obwohl diese mit der Überschrift "Ratsmehrheit geht weiterhin von drei zusätzlichen Gesamtschulklassen aus” übertitelt war.

Genau das tut die FDP allerdings nicht, wenn man die Mitteilung genau liest. Deren bildungspolitische Sprecherin Nicole Finger stellt nämlich fest: "In Neuwerk können zwei zusätzliche Klassen allenfalls dann als Überlast eingerichtet werden, wenn mindestens 200 Anmeldungen vorliegen. Das heißt, Neuwerk braucht mindestens 60 Anmeldungen mehr, als die vierzügige Schule aufnehmen kann”, so Finger.

Tatsächlich hatten sich im vergangenen Jahr trotz des stadtweit großen Andrangs auf Plätze an den fünf Gesamtschulen nur zehn Schüler zu viel für Neuwerk angemeldet. Das hängt vor allem mit der Randlage der Schule zusammen -­ und dürfte darum diesmal nicht wesentlich anders sein.

Zudem hat die Bezirksregierung bereits erklärt, dass sie eine Überlast von zwei Klassen prinzipiell nicht akzeptiert, weil sie sie als schulorganisatorische Maßnahme begreift und dafür das übliche, langwierige Genehmigungsverfahren vonnöten sei. Gleichwohl kündigt Gerd Schaeben (Grüne) an: "Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass in Neuwerk diese zwei zusätzlichen Klassen als Überlast eingerichtet werden.”

Auch bei der dritten zusätzlichen Klasse, die an der Gesamtschule Espenstraße entstehen soll, braucht die Ampel noch grünes Licht von der Bezirksregierung. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Zusage aus Düsseldorf rechtzeitig vorliegt”, sagt Monika Schuster (SPD). Im Wahlkampf hatte die SPD angekündigt, unverzüglich eine sechste Gesamtschule einzurichten. Die Grünen hatten gar sieben Gesamtschulen als notwendig bezeichnet.

(RP)
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