Mönchengladbach Genesis-Klänge am Schloss

Mönchengladbach · Mit Klassikern von Genesis, Peter Gabriel und Phil Collins eröffnete der Schotte Ray Wilson die 6. Sommermusik auf Schloss Rheydt eröffnet. 1100 Fans waren begeistert. Zeitweise stimmte sogar einer der Schloss-Pfauen mit ein.

 Der Schotte Ray Wilson wurde als Frontmann der Band Stiltskin bekannt. Später war er zeitweise der Kopf von Genesis.

Der Schotte Ray Wilson wurde als Frontmann der Band Stiltskin bekannt. Später war er zeitweise der Kopf von Genesis.

Foto: Andreas Baum

Um kurz nach 20.30 Uhr am Freitagabend machte es Günter vom Dorp offiziell: "Wir sind wieder da! Jetzt geht's wieder los", rief der künstlerische Leiter der Sommermusik den rund 1100 Zuhörern im Innenhof von Schloss Rheydt zu — und die antworteten ihm mit tosendem Applaus.

Knapp fünf Minuten später räumte vom Dorp dann die Freilichtbühne für den Schotten Ray Wilson, Ende der 90er Jahre Sänger der Band Genesis. Mit neuer Band und dem Berlin Symphony Ensemble spielte er nun vor der Schlosskulisse einen Genesis-Hit nach dem anderen, dazu Solo-Titel der Ex-Frontmänner Phil Collins und Peter Gabriel.

In zerrissener Jeans und grauem T-Shirt sang sich Ray Wilson mit rockiger Stimme durch den Abend. Mal schlenderte er lässig über die Bühne und fuhr sich durch die fast schulterlangen Haare, mal setzte er sich auf einen Barhocker und spielte Gitarre, tanzte seine Bandkollegen an, verneigte sich vor den vier Streicherinnen des Berlin Symphony Ensembles.

"Immer wieder ein Erlebnis"

Mit ihren Arrangements ersetzten diese klassische Keybord-Sequenzen. "Congo", "Jesus he knows me", "In the air tonight" und "No son of mine" brachten Wilson und seine Mitstreiter ebenso wie "I can't dance", "Solsbury Hill" und "Invisible touch". Bei Hits wie "Another day in paradise" sangen die Fans den Refrain mit, bei "Not about us" stimmte auch irgendwo hinter dem Wassergraben einer der Pfauen ein, die das Schlossgelände bevölkern.

Der Giesenkirchener Raimund Kann (56) verfolgte das Konzert an einem Stehtisch, sang immer wieder mit, tanzte, machte Fotos. "Vor zehn Jahren habe ich Ray Wilson schon mal gesehen", erzählte er — ebenfalls in Mönchengladbach, in einem Pub. Das hatte ihm so gut gefallen, dass er ihn nun noch einmal erleben wollte. "Bis jetzt bin ich sehr zufrieden", sagte er, als das Konzert zur Hälfte rum war, und lobte die Sommermusik: "Das ist immer wieder ein Erlebnis."

Mit 1100 Besuchern war das erste von acht Konzerten dieser 6. Sommermusik ausverkauft. Viel voller hätte es im Innenhof des Schlosses auch nicht mehr werden dürfen. Auf Bierbänken, Bistrostühlen oder Steinstufen saßen die Zuhörer, tranken Wein oder Bier, aßen Grillwürstchen, Flammkuchen oder Crêpes.

Der Großteil stand jedoch vor der Bühne auf der Schlosswiese und wiegte sich zur Musik. Günter vom Dorp hat da mit der Sommermusik auch schon andere Erfahrungen gemacht: In seiner Eröffnungsansprache erinnerte er an einen Ballettabend bei acht Grad Celsius im Juli, außerdem an ein tosendes Gewitter bei einem Konzert der Niederrheinischen Sinfoniker. Doch diesmal hielt das Wetter. "Wir sind richtig happy", schwärmte er über den gelungenen Auftakt.

(naf)
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