Serie Was macht eigentlich? "Genau die richtige Frau für dich"
Eine Schachtel Weinbrandbohnen für 2,50 Mark ("Das war richtig viel Geld damals") hatte Heinz Caspers mitgebracht, als er 1951 ins Café Kloeters an der Wallstraße in der Oberstadt ging und, sehr schüchtern, nach Hilla, der Tochter des Hauses, fragte. Seine Schwester und ein Freund ("Hast du denn immer noch kein Mädchen?") hatten den 24-Jährigen zu der Kontaktaufnahme gedrängt mit dem Hinweis: "Die wäre genau die richtige Frau für dich." Zwei Jahre später waren Heinz und Hilla ein Ehepaar. Am 15. Juli haben sie nun ihre Diamantene Hochzeit gefeiert.
Die Bäcker- und Konditortochter war wirklich genau die Richtige. Es hatte sehr schnell "gefunkt" zwischen den beiden. Und sie passte dazu wie maßgeschneidert in den Familienbetrieb am Grünewald, den die aus Lobberich kommenden Eltern 1937 gekauft hatten. Heinz, der als 16-Jähriger im letzten halben Jahr noch in den Krieg geschickt worden war, hatte nach der Rückkehr 1945 im "Dortmunder Hof" an der Bismarckstraße seine Ausbildung als Kellner gemacht. Seit 1948 stand er am Grünewald hinter dem Tresen. Nach dem frühen Tod des Vaters 1949 hatte er das Haus mit seiner Mutter, nach der Hochzeit 1953 mit seiner Frau geführt. Hilla ließ sich in einem Kochkurs in die Küchenkunst einführen und entwickelte sich bald weiter.
1991 wollte das Ehepaar sich nach und nach zurückziehen. Doch der Sohn fand auf Dauer nicht den rechten Spaß an diesem aufwändigen Geschäft, so dass die Eltern 1996 doch wieder voll einstiegen. Bis sie am 30. Dezember 2001 wirklich Schluss machten und die Gaststätte verkauften. "Es hat uns immer viel Spaß gemacht und ist immer gut gelaufen", sagen sie im Rückblick.
Nun hatten sie mehr Zeit zum Radfahren, Schwimmen, Wandern. Heute ist Hilla Caspers an die Wohnung zwischen Wasserturm und Buntem Garten gebunden, die sie 1991 gekauft haben. So kümmert er sich um seine Frau und die Einkäufe. Am 22. Oktober wird Heinz Caspers 85. Das wird daheim eher ruhig begangen. Eingeladen hat er jedenfalls niemanden.
