Mönchengladbach "Geiselnahme" war nur eine Übung der Polizei

Mönchengladbach · Auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks an der Lilienthalstraße probte die Polizei gestern Morgen den Ernstfall.

 Der neugierige Blick durch den Zaun: jede Menge Polizeiautos und -beamte gestern Morgen auf dem Gelände des THW.

Der neugierige Blick durch den Zaun: jede Menge Polizeiautos und -beamte gestern Morgen auf dem Gelände des THW.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Was war denn da los? Passanten blieben wie angewurzelt stehen, versuchten einen Blick durch den Zaun zu erhaschen. Acht, zehn, nein, 14 Polizeiwagen bogen kurz nach 9 Uhr pfeilschnell in die Lilienthalstraße ein. Die Straße wurde abgesperrt, die Polizisten verschwanden auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks (THW).

Was sie dort taten, war von der Straße aus — wenn überhaupt — nur zu erahnen. Und dann sickerte das Gerücht durch, es handle sich um eine Geiselnahme. Autofahrer, die in die Lilienthalstraße fuhren, wurden von den Polizisten zurückgeschickt. Nur der kurze vordere Abschnitt, an dem die kunterbunt angemalten ehemaligen Briten-Häuser stehen, durfte befahren werden. Die Neugierde war natürlich entsprechend groß.

"Nichts passiert. Das war lediglich eine Übung", entwarnte Polizeisprecher Willy Theveßen am Nachmittag. Tatsächlich war eine Geiselnahme simuliert worden, die in der Höhe des Landgerichts an der Hohenzollernstraße stattgefunden haben sollte. "Das Landesamt für Fortbildung der Polizei hatte die Übung angeordnet", sagte Theveßen.

Dass diese in Mönchengladbach stattfand, liegt am Gelände des THW. Dort sind die Bedingungen für eine solche Übung, bei der ein schwerwiegender Einsatz nachgestellt wurde, optimal. Es gibt reichlich Fläche und es stehen Gebäude auf dem Areal verteilt. "Während solcher Übungen müssen die Polizisten möglichst nah die Verfahrensabläufe erproben, die sie vom Papier her kennen", so Willy Theveßen. Dabei gehe es vor allem um die Abstimmung und Koordinierung der einzelnen Schritte, die bei einem so schwerwiegenden Tatbestand wie einer Geiselnahme absolut beherrscht werden müssen.

Gegen 13 Uhr war das Spektakel zu Ende. Die Polizisten verließen den Tatort, die Lilienthalstraße wurde wieder freigegeben, und die Schaulustigen hatten nichts mehr zu gucken.

(RP)
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