Mönchengladbach Gefahr durch Gullydeckel-Klau

Mönchengladbach · Am Wochenende haben bisher Unbekannte mindestens 20 Kanalabdeckungen entwendet. Sie waren im Bereich des Flughafens, in Neuwerk, Lürrip, Uedding und Eicken unterwegs. Die Polizei sucht nach Zeugen.

 Auch auf der Carl-Diem-Straße wurden Kanaldeckel geklaut. Die Stadt sicherte das Loch mit einer Bake, um Unfälle zu verhindern.

Auch auf der Carl-Diem-Straße wurden Kanaldeckel geklaut. Die Stadt sicherte das Loch mit einer Bake, um Unfälle zu verhindern.

Foto: Detlef ilgner

Auf dem Schrottmarkt bringen sie nur etwa zehn Euro pro Stück, deshalb werden sie auch meistens im großen Stil mitgenommen. Am vergangenen Wochenende, wahrscheinlich in der Nacht zum Samstag, entwendeten bisher Unbekannte im nord-östlichen Stadtgebiet insgesamt 20 Gullideckel. Schwerpunktmäßig bedienten sich die Diebe am Flughafen, aber auch in Neuwerk, Uedding, Lürrip und Eicken. "Am frühen Samstagmorgen liefen bei uns die ersten Anrufe ein", sagt Willy Theveßen, Sprecher der Mönchengladbacher Polizei. Auch gestern meldeten sich immer noch Bürger bei Polizei und Stadt, um fehlende Kanaldeckel anzuzeigen. "Glücklicherweise ist niemand zu Schaden gekommen", sagt Willy Theveßen.

Von den klaffenden Löchern zwischen Fahrbahnstreifen und Bürgersteig gehen erhebliche Gefahren aus — besonders für Fahrradfahrer und Fußgänger. Im vergangenen Jahr hatten Metalldiebe im Bereich Broich, Wyenhütte und Koch etliche Kanaldeckel entwendet. Ein Fahrradfahrer wäre damals in den frühen Morgenstunden auf dem unbeleuchteten Wirtschaftsweg hinter dem Rheindahlener Friedhof fast verunglückt. Er informierte die Polizei. Die Beamten fanden bei ihrer Recherche insgesamt acht klaffende Kanallöcher. In der vergangenen Woche waren im Bereich Korschenbroich und Jüchen auch schon insgesamt zwölf Kanaldeckel verschwunden.

"Das ist Diebstahl im großen Stil", sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen. In Deutschland werden die Metalldiebe ihre Beute nicht los. "Die Gullideckel werden im Ausland verkauft." Für die Stadt ergibt sich ein aufwendiges Problem: "Wir haben keinen Ersatz auf Lager." Deshalb sind die Kanallöcher derzeit zur Sicherheit mit rot-weißen Baken abgesperrt. "Wir müssen, weil die Din-Normen sich verändert haben, sowohl den Rahmen als auch die Abdeckungen neu herstellen lassen." Den Metalldieben sind die Gefahren, die von ihren Taten ausgehen, offenbar völlig gleichgültig. "Sie müssten eigentlich mit schwersten Unfallfolgen rechnen", sagt Theveßen. Deshalb ist das Entfernen von Kanaldeckeln nicht etwa ein Streich, sondern eine gemeingefährliche Straftat. "Es handelt sich um einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr", heißt es von der Polizei. Dieser könne unter Umständen als Verbrechen mit empfindlichen Strafen geahndet werden.

Es werden Zeugen gesucht, die in der Nacht zum vergangenen Samstag entsprechende Beobachtungen gemacht haben.

Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 02161 290 entgegen.

(RP)
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