Geburten in Mönchengladbach Mehr als die Hälfte aller werdenden Mütter älter als 30

Mönchengladbach · Die Zahl der Frauen, die erst mit 30 Jahren oder später ein Kind zur Welt bringen, wächst in Mönchengladbach offenbar. Das Durchschnittsalter einer werdenden Mutter liegt bei 30,5.

 Der Trend zur späteren Geburt setzt sich fort.

Der Trend zur späteren Geburt setzt sich fort.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt ihres Kindes ist im vergangenen Jahr auf 30,5 Jahre gestiegen, 2009 lag es noch bei 29,5 Jahre. Das  hat die Krankenkasse IKK classic unter Berufung auf Daten des Landesbetriebs IT.NRW mitgeteilt. Demnach haben Frauen zwischen 30 und 34 Jahren 798 von insgesamt 2.397 Babys zur Welt gebracht. Damit war diese Altersgruppe in der Statistik am stärksten vertreten. An zweiter Stelle folgten die 25- bis 29-jährigen Mütter mit 627 Geburten.

„Gegen eine spätere Schwangerschaft spricht grundsätzlich natürlich nichts, allerdings steigt statistisch gesehen das Komplikationsrisiko bei Spätgebärenden“, sagt Michael Lobscheid von der IKK classic. Je älter die werdende Mutter, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbildung des Kindes oder vorzeitiger Blutungen. Außerdem treten bei werdenden Müttern über 30 häufiger erhöhte Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft auf, so die Kasse. Etwa fünf Prozent aller schwangeren Frauen entwickelten eine Schwangerschaftsdiabetes.  „Da diese Störung des Zuckerstoffwechsels selten Beschwerden verursacht, wird sie ohne Test kaum entdeckt“, so Lobscheid. Bei erhöhtem Blutzucker während der Schwangerschaft steige das Risiko für Präeklampsie, eine seltene Schwangerschaftserkrankung, die steigenden Blutdruck und Wassereinlagerungen im Körper der Mutter verursache. Darum sei es wichtig, dass Schwangere von Kassen angebotene Früherkennungs-Untersuchungen nutzen.

Und noch eine Statistik hat die Kasse in den Blick genommen: 2018 wurden in Mönchengladbach 1.207 von 4.389 Kindern per Kaiserschnitt zur Welt gebracht – 27,5 Prozent aller Geburten entfielen mithin auf diese Methode. „Damit liegt Mönchengladbach nicht nur unter dem NRW-Durchschnitt von 29,9 Prozent, sondern auch unter dem Bundesdurchschnitt von 29,1 Prozent“, teilte die Ikk classic mit. 1994 habe der Anteil der Kaiserschnitt-Geburten noch bei 17,3 Prozent gelegen. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf solle die Notwendigkeit eines Kaiserschnitts allerdings gut abgewogen und mit dem Arzt und der Hebamme besprochen werden, rät die Kasse.

(RP)
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