Mönchengladbach Geballte Energie im Waldhaus

Mönchengladbach · Talent, Kreativität und Ehrgeiz sind im Treffpunkt an der Waldhausener Straße 12 erwünscht. Mehr noch – diese Eigenschaften werden mit Sachverstand und Herz gefördert. Das Ziel: Gute Geschäftsideen werden unterstützt.

Waldhausen Zwischen Dönerbuden, Bars und Bistros, leerstehenden Lokalen und Wohnbebauung ist ein neuer Treffpunkt an der oberen Waldhausener Straße entstanden. Das Waldhaus 12 – leicht zu erkennen am knallblauen Außenanstrich und dem Schriftzug über der Tür. In dem kleinen hellen Innenraum tummeln sich ziemlich viele, ziemlich unterschiedliche Menschen, die aber eines gemeinsam haben – eine Idee und unglaublich viel Tatkraft, Motivation und Energie. Davon und von dem Knowhow der Professoren und Studierenden der Hochschule Niederrhein sollen viele profitieren, vor allem diejenigen, die in die Armut gerutscht sind, oder auch ältere Menschen, die mit ihrer kleinen Rente auskommen müssen und mitten in der Stadt vereinsamen.

Warten auf Professor Yunus

Social Business – Sozialunternehmen: So nennt sich die Idee, die bereits in Wiesbaden umgesetzt wird, und nun auch in Mönchengladbach starten soll. Die Initiative dazu geht zurück auf den "Banker der Armen", Muhammad Yunus. Der Friedensnobelpreisträger sollte auf Einladung des Initiativkreises in Mönchengladbach referieren, war im letzten Moment aber verhindert. "Wir hoffen aber sehr, ihn in Kürze begrüßen zu können", sagt Peter Schlipköter, Chef der Marketinggesellschaft MGMG. Yunus macht grundsätzlich eigens initiierte und nachhaltige Projekte zur Voraussetzung für sein Kommen. Eines ist das Waldhaus 12.

Gemeinsam mit der von Professor Yunus ins Leben gerufenen Initiative "The Grameen Creative Lab" und der Hochschule Niederrhein hat der Initiativkreis das Projekt angestoßen. Hans Reitz vom Grameen Creative Lab sprach von der "modernen Armut", der die Initiative Waldhaus 12 entgegenwirken soll. "Allerdings wird dies nicht hierarchisch geschehen, sondern unter durchaus wirtschaftlichen Gesichtspunkten und mit Blick auf die Nachhaltigkeit." So sei vorstellbar, dass etwa eine alleinerziehende Mutter, die mit ihren Kindern von Hartz IV lebt, eine Geschäftsidee entwickelt und sie mit Hilfe der Professoren und Studierenden der Hochschule umsetzt. "Das Ziel ist die Unabhängigkeit und ein selbstbestimmtes Leben in Würde", sagt Professor Dr. Mona-Sabine Meis vom Fachbereich Sozialwesen der Hochschule

Im Waldhaus 12 werden die Studierenden mit dem Schwerpunkt Kunst- und Kulturpädagogik Kreativkurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten. "Menschen, die ihre Talente vielleicht noch gar nicht kennen, können sie bei uns entdecken", sagt Mona-Sabine Meis.

Am Mittwoch, 4. Mai, wird ab 14.30 Uhr rund um das Waldhaus ein Kinderfest gefeiert. Und ein Sommerfest ist auch schon geplant.

(RP)
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