Mönchengladbach Gatzweiler: Stadt nahm Grundwasserprobe

Mönchengladbach · Noch bevor sich der Umweltausschuss mit dem Antrag der Grünen zum Thema Gift in Gatzweiler befasste, hatte die Stadt bereits eine Pressemeldung herausgegeben. Inhalt: Die toxischen Werte, die im Grundwasser auf dem Areal von Melanie und Ulrich Gerards festgestellt wurden, sind völlig unbedenklich.

Und deshalb sieht die Stadt keine Notwendigkeit, tätig zu werden. Das sahen die Mitglieder des Ausschusses ganz anders. Fraktionsübergreifend beschlossen sie einstimmig, die Stadt müsse Wasserproben entnehmen, um die Sicherheitsgefährdung für Mensch und Tier einschätzen zu können.

"Die Verwaltung hat das Gutachten, dass das Ehepaar Gerards auf eigene Kosten hat anfertigen lassen, sehr selektiv ausgewertet", sagt Thomas Diehl, umweltpolitischer Sprecher der Grünen. "Wir nehmen die Aussagen des Gutachters ernst."

Am Donnerstagmittag meldete sich die Stadt bei Melanie Gerards. "Sie kündigte ihren Besuch an — in einer halben Stunde", sagt sie. Daraufhin verlegte sie einen Termin und begleitete Annette Kerkes-Grade, Leiterin des Fachbereichs Umweltschutz, und Götz Stellmacher von der Unteren Bodenschutzbehörde über ihr Grundstück. Die Gerards wollen sicher gehen. "Am Samstag kommt unser Gutachter noch einmal nach Gatzweiler, um erneut Wasserproben zu nehmen." Die Grünen hatten Umweltminister Johannes Remmel und die Bezirksregierung eingeschaltet.

Aus der Nachbarschaft der Gerards werden inzwischen Befürchtungen laut. Die Menschen, die am Rande der Stadt leben, haben Angst um das Mühlenbruch, das als Bestandteil des Naturparks Maas-Schwalm-Nette von besonderer ökologischer Bedeutung ist. Thomas Diehl hat deshalb Kontakt zum Kreisverband der Grünen in Heinsberg aufgenommen. "Ich bin erfreut darüber, dass die Stadt nach dem Votum des Umweltausschusses so schnell tätig wurde", sagt er. "Aber man muss das gesamte Areal im Auge behalten."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort