Mönchengladbach Gatzweiler: Grüne schalten Umweltminister Remmel ein

Mönchengladbach · Reinhold Giesen hat sich gestern von Ulrich und Melanie Gerards vor Ort informieren lassen. Der grüne Bezirksvertreter in Mönchengladbach-West ließ sich von dem Ehepaar, in dessen Grundwasser eine deutlich erhöhte Menge Blei gefunden worden war, informieren und sah die geologischen und ärztlichen Gutachten ein.

Mönchengladbach: Gatzweiler: Grüne schalten Umweltminister Remmel ein
Foto: HPR

In den Körpern von Menschen und Tieren wurden besorgniserregende Dosen von Arsen, Caesium und Nickel gefunden. "Diese Werte fordern dazu auf, ganz genau hinzusehen", sagte Giesen nach dem Termin in Gatzweiler. Insbesondere hält er es für nötig, in die Überlegungen, woher das Gift stammen könnte, auch die nahe gelegene Pumpstation Gatzweiler, die vom Versorger NEW betrieben wird, in Augenschein zu nehmen.

In der Zwischenzeit hat der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Karl Sasserath, Umweltminister Johannes Remmel über die Grundwasser-Belastung in Gatzweiler in Kenntnis gesetzt. Im Anschreiben bittet er den Minister um schnellstmögliche Klärung: "Es darf nicht sein, dass im Kompetenzgerangel der Behörden die Klärung der Ursachen und die Beseitigung der Probleme auf der Strecke bleiben und nichts geschieht." Die Unterlagen ließ der Fraktionssprecher gleichzeitig auch der Bezirksregierung zukommen.

Außerdem haben die Grünen einen Dringlichkeitsantrag formuliert. Der wird den Mitgliedern des Umweltausschusses in ihrer morgigen Sitzung vorgelegt. Darin heißt es: "Die Verwaltung wird gebeten, einen umfassenden Bericht über die im Ortsteil Gatzweiler im Bereich des Grundstücks der Eheleute Gerards festgestellte erhöhte Konzentration von Blei im Grundwasser zu geben. Insbesondere soll dargestellt werden, ob es dabei einen nachweisbaren Zusammenhang gibt zwischen dem Grundstück und dem Unterbau der angrenzenden Dorfstraße. Auch ist in diesem Zusammenhang darzustellen, ob ein möglicherweise belasteter Unterbau der Dorfstraße eine Ursache der gesundheitlichen Belastungen der Anwohner und ihrer Haustiere durch Arsen, Caesium und Nickel sein kann. Untersucht werden soll auch eine mögliche Belastung des Grund- und Oberflächenwassers im angrenzenden Naturschutzgebiet, insbesondere im Mühlenbach und seinen Seen. Wo nötig, sollen dazu Auskünfte von der Kreisverwaltung Heinsberg eingeholt werden."

Für gestern Abend hatte auch Friedhelm Stevens, für die CDU in der Bezirksvertretung West, seinen Besuch in Gatzweiler angekündigt.

(RP)
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