Mönchengladbach Gasunfall: Ermittlungen dauern an

Die Ursache des schweren Gasunfalls in Mönchengladbach mit mehr als 100 Verletzten ist nach den ersten Ermittlungen weiter unklar. Ein technischer Defekt sei als Unglücksursache nicht auszuschließen, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Allerdings sei kurzfristig nicht mit einem endgültigen Ergebnis zu rechnen, da arbeits- und zeitaufwendige Untersuchungen nötig würden.

Gasunfall in Güdderath - Bilder vom Unglücksort 2008
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Gasunfall in Güdderath - Bilder vom Unglücksort

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Die Polizei geht davon aus, dass es zunächst durch die Lagerung von Holzspänen mit einer Öllasur eine chemische Reaktion gab, die zu einer Selbstentzündung mit Rauchbildung führte. Dadurch sei in dem betreffenden Lagerraum ein Rauchmelder aktiviert worden, der wiederum eine CO2-Löschanlage einschaltete.

Ein Sachverständiger sei mit der Prüfung der gesamten Anlage beauftragt, hieß es. Er solle klären, ob ein technischer Defekt zum Austritt einer CO2-Wolke geführt haben könnte. Nach einer ersten eingehenden Untersuchung gebe es aber kein eindeutiges Ergebnis, daher würden Detailuntersuchungen an sämtlichen Anlagenteilen erforderlich. Besonders stehe die hermetische Abriegelung des inneren Brandortes auf dem Prüfstand. Daneben konzentriere sich die Arbeit der Ermittler auch auf die Vernehmung von Feuerwehrleuten, die als erste am Unglücksort waren, Anwohnern und anderen Zeugen.

Bei dem Unfall am Samstag war wegen eines Brandes in einem Lackdepot im Ortsteil Güdderath die Löschanlage ausgelöst worden. Dabei traten große Mengen Kohlendioxid aus dem Gebäude aus. 107 Menschen wurden verletzt, unter ihnen Mitarbeiter, Anwohner und Feuerwehrleute. 19 Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Die Bewohner von 50 Häusern mussten vorübergehend ihre Wohnungen verlassen, da die Feuerwehr erhöhte Konzentrationen von Kohlendioxid in den Kellern festgestellt hatte.

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