Mönchengladbach Gasaustritt: Fünf Menschen waren erheblich gefährdet

Mönchengladbach · Fünf Menschen wären bei einer Explosion am Sonntag auf der Waldhausener Straße wohlmöglich ums Leben gekommen. Die Videobeobachtung ist sonntagsabends ausgeschaltet.

 Die Überwachungskamera in der Altstadt war am Sonntagabend nicht in Betrieb. Zu dieser Zeit ist eine Überwachung nicht erlaubt.

Die Überwachungskamera in der Altstadt war am Sonntagabend nicht in Betrieb. Zu dieser Zeit ist eine Überwachung nicht erlaubt.

Foto: Raupold, Isabella

Als Unbekannte am Sonntagabend im Haus an der Waldhausener Straße Nummer 16 gewaltsam die Gasleitung beschädigten, befanden sich mindestens vier Bewohner im Gebäude. "Sie und ein Passant, den sie um Hilfe baten und der mit ins Haus kam, um sich den Schaden anzusehen, waren erheblich gefährdet", sagte Polizeisprecher Peter Spiertz gestern. Denn laut Feuerwehr hätte nicht viel gefehlt, und es wäre zu einer Explosion gekommen. "Das war eine ganz knappe Geschichte", sagt auch Spiertz.

Seit Sonntag versucht die Polizei, die Personen zu ermitteln, die sich an der Gasleitung zu schaffen machten. Seit Dienstagabend ist eine Mordkommission eingesetzt. Denn ein Sachverständiger hatte bestätigt, dass die Manipulation an der Gasleitung verheerende Folgen hätte haben können. Er sagte auch, dass die Täter die Gefahr erkennen mussten. Doch statt Hilfe zu holen, flüchteten sie.

 Die Ermittlungen zur verhinderten Gasexplosion in diesem Haus an der Waldhausener Straße dauern an.

Die Ermittlungen zur verhinderten Gasexplosion in diesem Haus an der Waldhausener Straße dauern an.

Foto: Ilgner

Ob und wie viele Obdachlose sich in dem Gebäude am Sonntagabend befanden, ist noch nicht bekannt. "Eigentlich ist das Haus nicht mehr bewohnbar", sagt Polizeisprecher Spiertz. Die Eingangstür lasse sich nicht mehr abschließen, und auf der Rückseite seien beinahe alle Fensterscheiben heraus. Eine Mietpartei habe wegen der Zustände im Haus schon einen Räumungsbeschluss vom Ordnungsamt erhalten.

Die Polizei sucht weiterhin Zeugen, die am Sonntag gegen 19.30 Uhr verdächtige Beobachtungen gemacht haben (Telefonnummer 02161 290). Die Videoüberwachung in der Altstadt war zu dieser Zeit übrigens nicht in Betrieb. "Aus Datenschutzgründen dürfen wir das nur zu Zeiten, an denen Kriminalitätsschwerpunkte auszumachen sind. Sonntagsabends gehört nicht dazu. Da ist es immer relativ ruhig", so Spiertz.

(RP)
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