Mönchengladbach Für zwei Tage: Hörfunkproduktion in der "Ohrenbibliothek"

Mönchengladbach · Für ein Wochenende wurde ein Teil der Stadtteilbibliothek zum Aufnahmestudio. Akteure und Stars waren elf Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren. Sie waren die Teilnehmer der vierten Auflage der "Ohrenbibliothek". Das Projekt ist Teil des NRW-Landesprogramms "Kulturrucksack" und bot Gelegenheit, Erfahrungen als rasender Reporter, Fernsehmacher und Hörspielproduzent zu machen. Angeleitet von Radiomoderator Axel Tillmanns produzierten die Kids eigene Webvideos und Podcasts.

 Kinder und Jugendliche wurden zu Hörspielproduzenten.

Kinder und Jugendliche wurden zu Hörspielproduzenten.

Foto: anw

Sie übernahmen Regie, Kamera, Schnitt und Ton. Smartphones ersetzten auf der Suche nach interessanten Geschichten in der Stadt die Kamera. Für die gemeinsame Hörfunkproduktion hatte Tillmanns ein profitaugliches Mikrofon mitgebracht. Doch auch hier verriet der Moderator, dass ebenso mit gängigen Smartphones in Eigenregie weiter produziert werden könnte. Einige Kinder waren als "Wiederholungstäter" erschienen. "Mich hat überrascht, wie leicht es war, die Borussen-Spieler für ein Interview zu gewinnen, wo es doch oft so schwer ist, an ein Autogramm zu kommen", berichtete Hardi (12) von den Erfahrungen im Vorjahr.

Die anderen nickten verständnisvoll, denn neben dem technischen Know-how schien mindestens ebenso der Einblick in fremde Welten zu reizen. Das jedenfalls galt auch für Jette (13), die erzählte, dass ihr Interviews am Liebsten wären. Mit ihren 18 Jahren zählte Laura Hartmann nicht mehr zur Zielgruppe. Daher hatte Tillmanns sie wegen ihrer Erfahrungen aus früheren Jahren zur Assistentin ernannt. Die anhaltende Begeisterung für das Projekt erklärte Laura mit der faszinierenden Mischung von Technik und Drumherum.

"Mir gefällt, dass wir hier selber produzieren können und Dinge erleben, die nicht alltäglich sind", sagte sie. Jakobs Interesse war durch die Erzählungen des älteren Bruders geweckt worden. Der Zehnjährige war begeistert, sich ausprobieren zu können. Als Sprecher punktete er bei der Aufnahme mit sicherer Stimme, und das war gut so. Denn mit der Hörfunkproduktion von Ingo Siegners Fußballgeschichte "Gustav vor, noch ein Tor" stellte sich das zusammengewürfelte Team einer beachtlichen Herausforderung.

Die Handlung war passend zur Vitus-Stadt umgemünzt worden in ein Duell zwischen dem 1. FC Tierpark Odenkirchen und der Borussia. Die Sprecher mussten nicht nur Inhalt und Emotionen hörbar gestalten, sondern zudem die tierische Menagerie über Tonfall und Sprechtempo charakterisieren. Mit der Aufzeichnung allein war es nicht getan. Es mussten Geräusche und ein Lied eingespielt und alles stimmig geschnitten werden. Währenddessen warteten neue Abenteuer und Aufgaben.

(RP)
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