Mönchengladbach Frühlingsbeginn im Margarethengarten

Mönchengladbach · Studenten und Anwohner packen einen ganzen Tag lang gemeinsam an, um das Quartiersprojekt fit für die kommende Gartensaison zu machen. Bis der Gemeinschaftsgarten wieder genutzt werden kann, muss aber noch einiges geschehen.

 Charlotte Falke und Mischa Ilgmann beim Auflockern der Erde. Jeder Helfer kann sich aussuchen, in welchem Bereich er arbeiten möchte. Genug zu tun gibt es, denn der Garten soll eine ganz neue Struktur bekommen.

Charlotte Falke und Mischa Ilgmann beim Auflockern der Erde. Jeder Helfer kann sich aussuchen, in welchem Bereich er arbeiten möchte. Genug zu tun gibt es, denn der Garten soll eine ganz neue Struktur bekommen.

Foto: Isabella Raupold

Ob Erde aufhacken, Hochbeete abreißen, Blumen umtopfen oder Müll aufsammeln. Charlotte Fink und Mischa Ilgmann hatten am vergangenen Samstag im Margarethengarten viele Aufgaben zu verteilen. Die beiden Studenten der Hochschule Niederrhein absolvieren ihr Praxissemester beim Verein Waldhaus 12 und organisierten den Aktionstag "Frühlingserwachen", an dem Studenten und Ehrenamtliche des Vereins gemeinsam mit Anwohnern den Garten wieder auf Vordermann bringen wollten. "Dass wir heute alles schaffen ist utopisch, aber wir wollen einfach ein Zeichen setzen und zeigen, dass hier der Frühling eingezogen ist", sagt Fink.

Den Margarethengarten gibt es nun seit fast drei Jahren. Im Sommer 2011 kam eine Gruppe von Studenten auf die Idee, die 600 Quadratmeter große Fläche mitten in der Mönchengladbacher Innenstadt zu begrünen. Daraus entwickelte sich nach und nach das Projekt, einen Gemeinschaftsgarten für und mit Anwohnern zu schaffen. So ist der Platz an der Ecke von Eickener Straße und Steinmetzstraße längst zu einem attraktiven Treffpunkt geworden.

Viele Anwohner haben keinen eigenen Garten und nutzen dort die Möglichkeit, ein Beet zu bepflanzen oder im Gartenstuhl einfach nur die Sonne zu genießen. Der Margarethengarten ist öffentlich und gehört niemandem. "Hier ist ein Ort für Jung und Alt, für Menschen aus allen Schichten", sagt Ilgmann, "jeder, der möchte, kann herkommen." So haben sich auch am Aktionstag 17 fleißige Helfer aus Nachbarschaft, Verein und Hochschule mit Schaufel und Hacke bewaffnet. Die werden auch gebraucht, denn die Organisatoren Charlotte Fink und Mischa Ilgmann haben sich einiges vorgenommen. Neben einer größeren Chill-Area mit Wireless Lan und einem Kinder- und Familienbereich, soll es auch eine Bühne geben, auf der man sich ausprobieren kann. "Unser Frühlingserwachen ist aber nur der Anfang", sagt Fink, "ab jetzt kann wieder jeder herkommen, der sich im Garten auspowern oder dem Alltag entfliehen will."

Das Margarethenteam ist häufig vor Ort. Allein Charlotte Fink und Mischa Ilgmann arbeiten an drei Tagen in der Woche im Garten. Irgendwann einmal sollen aber die Anwohner die Leitung des Gemeinschaftsprojektes übernehmen. Bis es soweit ist, engagieren sich die Studenten weiter und lassen den Garten zusammen wachsen.

Geöffnet hat das Stück Natur immer. Nur wer sich Gartengeräte ausleihen möchte, muss sich an die Zeiten halten, an denen Mitglieder des Vereins anzutreffen sind.

Trotz Kälte wurde am letzten Samstag bis 18 Uhr geschuftet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die maroden Hochbeete sind abgerissen, Teichbereich und Chill-Area sind vergrößert und ein neuer Hauptweg ist vorbereitet worden. Zur Belohnung konnten alle Helfer den Abend nach der anstrengenden Arbeit dann noch zu Stockbrot und Live-Musik am Lagerfeuer ausklingen lassen.

Der Margarethengarten ist bereit für die kommende Gartensaison. Das zeigen nicht nur die ersten gesetzten Frühlingsblumen deutlich.

(lzi)
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