Mönchengladbach Frühjahrsputz in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Rund 2000 freiwillige Helfer beteiligten sich am 17. Frühjahrsputz von RP, GEM, Stadt und Stadtsparkasse. Größter Fund: Eine neue Küche.

Frühjahrsputz in Mönchengladbach 2013: Viele machen mit
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Frühjahrsputz in Mönchengladbach 2013: Viele machen mit

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Für die meisten Menschen ist eine Küche eine Investition — sie kostet viel Geld und wird gepflegt, um möglichst lang erhalten zu bleiben. Nicht so offenbar für den Gladbacher, der seine fast neue Küche in einem Donker Waldstück entsorgt hat. GEM Betriebsleiter Wilfried Theißen ist stinksauer: "Da schmeißt jemand seine Küche weg, die zum Teil hochgiftige Stoffe enthält. So geht man mit der Natur nicht um — aber es gibt eben immer die Unbelehrbaren."

Fast zwölf Tonnen Müll haben die Freiwilligen am Samstag gesammelt. Mit noch zwei weiteren Tonnen rechnet die GEM heute, denn weit über 100 Teilnehmer der Heinrich-Corsten-Schule gehen heute nochmal ins Gelände. Marita Grossmann hat das schon hinter sich. Nach dem morgendlichen Müllsammeln sitzen sie und ihre Nachbarn entspannt im Gartenstuhl, ein Bier in der einen, einen Teller mit Grillwürstchen in der anderen Hand. "Es war ein toller Tag, das Wetter hat auch mitgespielt — super!", sagt Grossmann. Sie hat das Müllsammeln in ihrer Nachbarschaft organisiert. Trotz des schönen Tages ärgert sie die Dreistigkeit einiger Gladbacher: "Wir haben ja nicht zum ersten Mal an der Aktion teilgenommen. Einige Leute laden im Dohrer Busch ihren Bauschutt ab. Die wissen ganz genau, dass wir das hier jedes Jahr wegräumen."

Ob Familien, Freundeskreise und Nachbarschaften, Schulen, Firmen und Vereine — halb Mönchengladbach war auf den Beinen, um die Stadt vom Unrat zu befreien.

Auch das Altstadtlabor fand auf seinem Streifzug einiges, was eigentlich auf die Müllkippe gehört hätte — und nicht in den Geroweiher. "Wir haben Autoreifen und ein Fahrrad aus dem Geroweiher gezogen. Ansonsten schätze ich, dass da am Ende so circa 40 Müllsäcke standen", erzählt Martin Platzer vom Altstadtlabor. Rund 60 Leute hatten sich angemeldet, um Sonnenberg, Geroplatz und die Waldhausener Straße vom Müll des letzten Winters zu befreien. Die Aktion hat die verschiedenen Gruppen des Altstadtlabors ein wenig enger zusammenrücken lassen: "Wir könnten uns jetzt vorstellen, neben den klassischen Laborgesprächen, die wir immer führen, auch andere Aktionen zusammen zu machen. Die Idee ist jetzt gerade aus dem gemeinsamen Erlebnis heraus geboren." Im Anschluss gab es für Platzer und seine Mitstreiter im Club Goldwasser auf der Waldhausener Straße noch eine gemeinsame Suppe und somit Abschluss eines erfolgreichen Tages.

Die Autoreifen, die die Altstädter aus dem Geroweiher zogen, waren leider nicht die einzigen — insgesamt wurden im Stadtgebiet 35 gefunden. Auch vier riesige Traktorräder, für eine Person allein nicht zu heben, hatten den Weg zur Mülldeponie nicht gefunden. Insgesamt fuhren 21 GEM-Kräfte auf fünf Einsatzfahrzeugen durch die gesamte Stadt, um den zusammengetragenen Müll einzusammeln. Nach sechs Stunden waren sie fertig. "Ich habe großen Respekt und bedanke mich bei allen Teilnehmern, die sich bei diesem kalten Wetter nicht zu schade waren, den Dreck anderer Leute wegzuräumen", sagt Wilfried Theißen.

(ansc)
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