Mönchengladbach Friedensforum wirbt für Städtefreundschaft

Mönchengladbach · Am 26. April jährt sich der Tag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 25. Mal. Ein Vierteljahrhundert ist es dann her, dass es im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Näher der Stadt Prypjat zur Kernschmelze kam. Reaktor vier des Kraftwerkes explodierte und radioaktiver Staub verbreitete sich in ganz Europa. Das Mönchengladbacher Friedensforum wirbt im Vorfeld des Jahrestages für die Errichtung einer Städtepartnerschaft mit der russischen, am Baikal-See gelegenen, Stadt Angarsk.

"Bereits heute verbindet Anagrsk und Nordrhein-Westfalen viel", sagt Edmund Erlemann. Allerdings beliefen sich die Gemeinsamkeiten momentan darauf, dass tausende Tonnen von angereichertem Atommüll in den vergangenen Jahren aus Gronau nach Angarsk gebracht wurden. Dort bedrohe der Müll vor allem die Kinder, da er in rostenden Fässern unter freiem Himmel gelagert würde. Erlemann plädiert dafür, "den Kontakt zu den Menschen auf keinen Fall zu kurz kommen zu lassen."

Das Friedensforum ist ein Zusammenschluss von Aktivisten mit unterschiedlichen Weltanschauungen und politischen Überzeugungen. Seit der Gründung 1990 organisieren die Mitglieder Mahnwachen, Veranstaltungen und Demonstrationen gegen Kriege im ehemaligen Jugoslawien oder in Afghanistan. Momentan gilt die Aufmerksamkeit neben dem Krieg in Libyen vor allem der Atomdebatte. Deshalb sammelt das Forum bis Montag, 28. März, 8 Uhr, Unterschriften für die Städtepartnerschaft mit Anagrsk. Noch am selben Tag wird die Unterschriftenliste den Fraktionen vorgelegt. Oberbürgermeister Norbert Bude erhält das Original.

Außerdem ruft das Friedensforum alle Bürger auf, an der Ratssitzung am 13. April als Zuschauer teilzunehmen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.angarsk-moenchengladbach.de. Dort kann die Petition auch unterzeichnet werden.

(RP)
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