Mönchengladbach Flughafen hofft auf einen Boom in Düsseldorf

Mönchengladbach · Die Abflughalle verwaist, die Parkplätze sind leer. Der Verkehrslandeplatz Mönchengladbach ist zurzeit nicht das, was man sich von einem Flughafen wünscht: voller Menschen. Doch bei der zweiten Diskussionsrunde, die der Förderverein des Flughafens jetzt im Terminal veranstaltete, keimte durchaus etwas Hoffnung auf.

Christian Bork, Operationsmanager der The Tower Company GmbH, die für die Flugsicherung am Gladbacher Flughafen zuständig ist, sprach über die zukünftigen Herausforderungen für die Flugsicherungsdienste in Deutschland. Bork schaffte es, das komplexe Thema verständlich darzustellen. Er sprach von den Zielen der Europäischen Union, die unter anderem die Luftraumkapazität verdreifachen, gleichzeitig aber Umweltauswirkungen verringern und auch die Kosten für das Flugverkehrsmanagement um die Hälfte senken will. Äußerst hellhörig wurden die Gäste am Ende seines Vortrages.

Schon zuvor hatte Bork von einem "drohenden Kollaps" gesprochen, wenn nicht massiv in das Flugverkehrsmanagement investiert würde, da Flughäfen und Luftraum schon heute oft überlastet wären. "Wir haben zehn bis 15 Großflughäfen in Europa", schloss Bork seinen Vortrag. "Nirgends – erst recht nicht in Düsseldorf – wird es wie in Frankfurt möglich sein, noch eine weitere Landebahn anzubauen. Das Verkehrsaufkommen in der Luft wird allerdings massiv steigen. Wenn Düsseldorf also zwangsläufig an seine Kapazitätsgrenzen stößt, wird unter anderem Gladbach davon profitieren."

Insbesondere Ruth Witteler-Koch, Vorsitzende des Fördervereins, gab sich nach diesen Worten kämpferisch. "Wenn Düsseldorf an seine Grenzen stößt, wird Gladbach zu dem, was wir uns immer gewünscht haben. Das ist ein beeindruckender Ausblick", sagte Witteler-Koch. Noch eine weitere gute Nachricht gab es für sie an diesem Abend: Die Mitgliederversammlung bestätigte den Vorstand des Fördervereins einstimmig im Amt. Später diskutierten die Gäste mit Bork und Markus Seespeck, Fluglotse und Team Manager am Flughafen, über die Flugsicherheit in Mönchengladbach.

Das Fazit: Die Kommunikation zwischen Piloten und Fluglotsen soll verbessert werden. Die Fluglotsen luden zu diesem Zweck die Piloten ein, sie bei der Arbeit zu besuchen. Am Sonntag, 17. Juni, veranstaltet der Förderverein einen Tag der offenen Tür auf dem Flughafen an der Niersbrücke.

(fae)
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