Aus Eritrea Flüchtlings-Gruppe beim Boule-Treff

Mönchengladbach · Paulus (38) betrachtet die rund ein Kilogramm schwere Boule-Kugel, wirft sie einige Male und lässt sie wieder in die Hand fallen. Dann folgt der Wurf in Richtung "Schweinchen", der kleinen Holzkugel, der er mit seiner Kugel so nah wie möglich kommen muss. Die Kugel kommt nur wenige Zentimeter neben dem Schweinchen zum Stillstand. Die Gruppe am Rheydter Marktplatz honoriert den Wurf mit Applaus. "Fürs erste Mal schon ziemlich gut", sagt ein Zuschauer. Paulus, Flüchtling aus Eritrea, ist mit einigen Landsleuten nach Flucht von Afrika nach Italien mittlerweile in einer Flüchtlingsunterkunft in Mönchengladbach beheimatet und möchte hier ein neues Leben in Frieden und Freiheit beginnen.

Paulus (38) betrachtet die rund ein Kilogramm schwere Boule-Kugel, wirft sie einige Male und lässt sie wieder in die Hand fallen. Dann folgt der Wurf in Richtung "Schweinchen", der kleinen Holzkugel, der er mit seiner Kugel so nah wie möglich kommen muss. Die Kugel kommt nur wenige Zentimeter neben dem Schweinchen zum Stillstand. Die Gruppe am Rheydter Marktplatz honoriert den Wurf mit Applaus. "Fürs erste Mal schon ziemlich gut", sagt ein Zuschauer. Paulus, Flüchtling aus Eritrea, ist mit einigen Landsleuten nach Flucht von Afrika nach Italien mittlerweile in einer Flüchtlingsunterkunft in Mönchengladbach beheimatet und möchte hier ein neues Leben in Frieden und Freiheit beginnen.

Ständiger Begleiter und Betreuer der im Schnitt rund 30-jährigen Männer sind die Frauen des Arbeitskreises der evangelischen Kirche. Gudrun Menken, Carola, Mareta Schönhals und Ute Holzrichter helfen den Flüchtlingen bei zahlreichen Alltagsaufgaben. Von Behördengängen, der Eröffnung eines Kontos bis hin zur Wohnungssuche bietet der Arbeitskreis Unterstützung. "Mittwochs organisieren wir immer eine Aktivität, zum Beispiel Fußball, Schwimmen, Kochabende oder Konzertbesuche", sagt Gudrun Menke. Nach einer Anfrage zur Teilnahme am drei mal wöchentlich stattfindenden Boule-Treff am Rheydter Marktplatz, konnten die Männer aus Eritrea nun mitspielen und dabei Kontakt zu den Bürgern suchen. Boule-Anhänger und Organisator Helmuth Wallbaum überlegte dabei nicht lange: "Wir haben diese Idee sehr begrüßt. Sport ist ein tolles Mittel zur Integration. Manche Flüchtlinge haben unserer Gruppe beim Spielen zugesehen, sich aber nicht getraut, uns anzusprechen. Schön, dass es jetzt geklappt hat", sagt Wallbaum. "Wir wollen die Männer unter die Leute bringen", sagt Carola Zbirovsky-Baumgard. "Sie sind unglaublich umgänglich, hilfsbereit und engagiert. Wir wollen, dass sie sich gut aufgehoben fühlen." Paulus sagt: "Boule macht sehr viel Spaß. Ich kann mir vorstellen, jetzt öfter zu kommen." Dann kann sich die gegnerische Mannschaft in Zukunft wohl warm anziehen, wenn Paulus nach seinem ersten tollen Wurf jetzt auch noch regelmäßig trainiert.

(seu)
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