Mönchengladbach Flottes Wohnen in der alten Kirche

Mönchengladbach · Kunterbunt, transparent und hochmodern präsentiert sich der Innenraum der ehemaligen Pfarrkirche Herz Jesu an der Pescher Straße. Von den 23 individuellen Wohnungen sind bereits 18 vermietet. Das ganz besondere Ambiente, die gelungene Mischung aus Alt und Neu, macht den Reiz aus.

So sieht die neue Wohnkirche Herz-Jesu aus
29 Bilder

So sieht die neue Wohnkirche Herz-Jesu aus

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Von vorne sieht die ehemalige Pfarrkirche Herz Jesu fast unverändert aus. Ihre Schauseite präsentiert sich mit dem mächtig aufragenden Westwerk mit seiner klaren Symmetrie und den so markant gespannten Bögen über den Seitenschiffen zur Pescher Straße hin. Aber im Inneren des Gotteshauses ist alles anders. In luftiger Transparenz und mit ganz viel fröhlicher Farbe präsentiert sich das Treppenhaus mit dem gläsernen Aufzug. Alt und neu kommen zusammen. Zwischen grünen, türkisen, gelben und blauen Wänden ragen monumentale Säulen empor, und in luftiger Höhe schließt das Gewölbe das Gebäude nach oben hin ab — so wie es dies immer getan hat. Auf vier Etagen sind insgesamt 23 Wohnungen entstanden. 18 davon sind bereits vermietet. Der 1. Oktober ist Einzugstermin.

Charakter der Kirche ist geblieben

"Es gibt nur zwei Reaktionen", sagt Peter Bühner. "Entweder man findet es gut oder schlecht. Dazwischen gibt es nichts." Der Polier, der von Anfang an die Baustelle geleitet hat, lässt keinen Zweifel an seiner eigenen Bewertung: "Ich bin völlig begeistert von dem, was hier entsteht." Da, wo früher der Altar stand, gibt es jetzt hochmoderne Wohnungen. "Die Steinstufen, die in den Chor führten, haben wir als Randsteine und Terrassenstufen wiederverwendet", sagt Bühner. Und findet auch das ganz toll. "Der Charakter der Kirche ist geblieben, und wir haben so viel wie möglich sichtbar gelassen oder gemacht."

Die Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen sind zwischen 48 und 82 Quadratmetern groß. Da ihr Bau durch öffentliche Mittel gefördert wurde, ist ein Wohnberechtigungsschein nötig, um sich einzumieten. Der Quadratmeter-Mietpreis liegt bei 4,85 Euro. Sicher ist, dafür wird der Mieter ausgesprochen individuell wohnen — barrierefrei, mit hochmoderner Ausstattung und in einem einzigartigen Flair. Das Grundstück rund um die Kirche wird noch angelegt. Jeder Mieter erhält eine eigene Gartenparzelle, die ebenerdigen Wohnungen haben ohnehin separate Terrassen. "Das Interesse, in der Kirche zu wohnen, ist groß", sagt Georg Wilms. Er ist Geschäftsführer des Erkelenzer Unternehmens Schleiff-Denkmalentwicklung, in deren Besitz die Kirche ist.

Und augenscheinlich genießt es auch Georg Wilms mit allen Sinnen, in der Kirche auf Entdeckungstour zu gehen. "Das geht jedem so, der an diesem gewaltigen Projekt beteiligt ist", sagt er. "So etwas baut man nur ein oder zweimal im Leben." Wenn man Glück hat — und Mut. Hinter jeder Tür verbirgt sich eine Überraschung. Keine Wohnung ist exakt so wie die andere. Markant sind in jedem Fall die Fenster. Die Formen der Kirchenfenster blieben gewahrt, eingesetzt wurden modernste Fenster. Die Räume sind individuell und hell durchleuchtet.

Der Platz vor der Kirche ist frei gehalten. Seitlich entsteht ein Mehrfamilienhaus mit elf Wohnungen — zwei davon als Penthouse aufgesetzt. Dahinter wird das neue Gemeindezentrum gebaut. "Die neuen Häuser werden im Februar 2012 fertig sein", sagt Georg Wilms. Dann ist das Ensemble vollendet.

(RP)
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