Mönchengladbach Fit für einen Führungsjob

Mönchengladbach · An der Hochschule Niederrhein haben die ersten zwei Studenten ihren MBA-Abschluss geschafft. Der Studiengang richtet sich an Berufstätige, die eine Führungsposition anstreben. In zwei Jahren lernen die Studenten unter anderem, sich bei Präsentationen und in Diskussionen zu behaupten.

 Zwei Jahre lang haben Heike Arlt und Sebastian Pukies (Mitte) neben ihrem Job die Hochschule besucht. Jetzt haben sie ihren MBA-Abschluss in der Tasche. Prof. Harald Vergossen (l.) und Dekan Martin Wenke gratulierten.

Zwei Jahre lang haben Heike Arlt und Sebastian Pukies (Mitte) neben ihrem Job die Hochschule besucht. Jetzt haben sie ihren MBA-Abschluss in der Tasche. Prof. Harald Vergossen (l.) und Dekan Martin Wenke gratulierten.

Foto: Rick

Für Sebastian Pukies begann in diesen Tagen ein neuer Lebensabschnitt. Der 31-Jährige wurde zum ersten Mal Vater – und beendete seinen MBA-Management-Studiengang an der Hochschule Niederrhein. Für die Hochschule gab es ebenfalls eine Premiere, denn Sebastian Pukies und seine Kommilitonin Heike Arlt (37) sind die ersten Absolventen des neuen MBA-Management-Studiengangs. Hinter dem Kürzel MBA verbirgt sich die englische Bezeichnung "Master of Business Administration": Die Studierenden werden zu Führungskräften ausgebildet – an Wochenendvorlesungen, neben ihrer regulären Arbeit.

2875 Euro pro Semester

Eine nicht zu unterschätzende Doppelbelastung, wie sich Heike Arlt erinnert: "Eine Sechs-Tage-Woche über vier Semester, in der man sich auch oft abends viel Zeit zum Lernen nehmen muss. Auf Dauer kann das sehr anstrengend sein." Zudem kostet der duale Masterstudiengang im Gegensatz zum noch kostenfreien Bachelor 2875 Euro pro Semester. Für Heike Arlt hat sich das Studium dennoch gelohnt: "Man sammelt wahnsinnig viele Erfahrungen. Alle Felder des Studiums werden intensiviert, man kann sich besser mit Kommilitonen austauschen und Kontakte zu den Dozenten knüpfen."

Auch mit den Arbeitgebern, die den Studenten teilweise zu dieser Weiterbildung rieten, herrscht ein gutes Übereinkommen. "Viele Firmen kommen unseren Studenten während des Studiums entgegen", sagt Prof. Dr. Harald Vergossen (51), Dozent für Angewandte Wirtschaftswissenschaften, "etwa 30 Prozent der Arbeitgeber finanzieren das Studium zum Teil mit".

Gerade in jungen Jahren spielt die Finanzierung des Studiums eine große Rolle. Dennoch sei das Geld gut angelegt: "Im Bachelorstudiengang gibt noch einige Abbrecher. Teilweise sind die Studierenden in ihrem Interessengebiet noch nicht ganz gefestigt und merken im Laufe der Zeit, dass ihnen diese Studienrichtung nicht liegt. Im Masterstudiengang hat von den bisher 40 Studenten noch niemand abgebrochen. Kleinere Gruppen ermöglichen intensiveres Arbeiten – auch das Diskussionsniveau ist ein anderes", sagt Vergossen. Zu der Vielfältigkeit des Studiums trage bei, dass die Kommilitonen aus verschiedenen Altersgruppen und Studienrichtungen stammen. Managementqualitäten seien nicht nur für Kaufleute, sondern auch Juristen oder Mediziner interessant. Dekan Martin Wenke (51) sieht eine Bereicherung in der Verschiedenheit der Studenten: "Es kann sehr interessant sein, Diskussionsaspekte von einem Standpunkt aus zu betrachten, mit dem man nicht vertraut ist."

Im Studiengang lernen die Studenten vor allem, sich als Führungskraft behaupten zu können. Nicht nur das Abhalten einer Präsentation sei wichtig - überzeugend und mitreißend soll sie sein. Auch um das freie Sprechen komme jetzt endgültig kein Student mehr herum. Doch von Gruppenarbeiten, Präsentationen, Diskussionen oder Prüfungen auf Deutsch und Englisch können sich jetzt als erste Heike Arlt und Sebastian Pukies eine Auszeit gönnen. Mit anderen Kommilitonen wollen sie bald zum Abschluss ihres Studiums in die Sonne fahren und anschließend "neue Herausforderungen suchen". Die Hochschule Niederrhein dagegen will in Zukunft versuchen, eine Zusammenarbeit mit einigen Unternehmen aufzubauen. "Schon jetzt hat sich einiges verändert", sagt Heike Arlt. Und: "Durch die dualen Studenten ist die Hochschule auch am Wochenende stark belebt worden."

(ansc)
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