Mönchengladbach Finanzsoftware: Umstellung auf SAP wird für die Stadt billiger als erwartet

Mönchengladbach · Die Stadt wird bei der Umstellung ihrer Finanzsoftware auf SAP wie bisher mit dem Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) in Kamp-Lintfort zusammenarbeiten und nicht mit der IT-Kooperation Rheinland, der unter anderem Düsseldorf und Neuss angehören. Der entsprechende Beschluss wurde nun im Rat gefasst. Über die KRZN-Großrechner betreibt die Stadt bereits ihre bisherige, in die Jahre gekommene Software KIRP. Weil das Kamp-Lintforter Rechenzentrum seinen KIRP-Betrieb Ende 2015 einstellt, war die Stadt zum Handeln gezwungen worden.

Positiv: Die Umstellung wird deutlich günstiger als im Dezember noch angenommen. Damals ging die Verwaltung von einem Einführungsaufwand von 850 000 Euro im Jahr 2013 sowie laufenden Kosten von jeweils 1,4 Millionen Euro in den Folgejahren aus. De facto fällt der Einführungsaufwand nun komplett weg. "Und auch bei den laufenden Kosten in Höhe von 1,191 Millionen Euro brachte die Preisanfrage ein günstigeres Angebot als ursprünglich kalkuliert", sagt André Hermens, Leiter IuK-Service (Informations- und Kommunikationstechnik) bei der Stadt.

In zwei Übergangsjahren – 2014 und 2015 – sollen KIRP und SAP nun parallel betrieben werden. Besagte 1,191 Millionen Euro kostet dieser Parallelbetrieb jährlich für Lizenzen, Wartung und Betrieb. Diese Kosten werden ab 2016 durch den Wegfall der Kosten für KIRP (1,328 Millionen Euro) vollständig kompensiert. Zusätzlich können ab 2016 zwei Stellen eingespart werden, die heute noch für den KIRP-Betrieb benötigt werden, so die Verwaltung. Die Umstellung auf SAP führe somit "auf Dauer nicht zu Mehrkosten".

Mit der Entscheidung für das KRZN als Kooperationspartner bei der Umstellung verfolge die Stadt weiterhin konsequent das Ziel, IT-Leistungen nicht mehr nur eigenverantwortlich zu erbringen, sondern die interkommunale Zusammenarbeit in der Region zu nutzen und stärken, so die Verwaltung. Sie bedeute jedoch keine grundsätzliche strategische Bindung an einen bestimmten Partner – wie es Düsseldorf, Neuss und Krefeld getan haben – sondern beziehe sich lediglich auf die Vergabe einer einzigen Dienstleistung. "Insbesondere bei wichtigen IT-Maßnahmen besteht somit die Möglichkeit, mit verschiedenen Rechenzentren zu verhandeln und das wirtschaftlichste Angebot zu wählen", sagt Hermens.

(RP)
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