Mönchengladbach Finanzkrise: Es fehlen Berater
Mönchengladbach · Als die Finanzkrise Herbst 2008 Deutschland erreichte, da erlebten tausende Menschen, wie ihre Ersparnisse plötzlich kaum noch etwas wert waren. Viele von ihnen wandten sich an die Verbraucherberatung. Eine bei ihr bundesweit für vier Monate geschaltete Hotline registrierte rund 140000 Anrufer, aber lediglich 10000 erhielten die gewünschten Information.
Als die Finanzkrise Herbst 2008 Deutschland erreichte, da erlebten tausende Menschen, wie ihre Ersparnisse plötzlich kaum noch etwas wert waren. Viele von ihnen wandten sich an die Verbraucherberatung. Eine bei ihr bundesweit für vier Monate geschaltete Hotline registrierte rund 140 000 Anrufer, aber lediglich 10 000 erhielten die gewünschten Information.
Auch bei der Leiterin der Verbraucherberatungsstelle in Rheydt, Helga Masuhr, landeten Nachfragen: Es waren so viele, dass die vier Mitarbeiterinnen ihre sonstigen Beratungsdienste reduzierten, um Finanzhilfe zu geben. Damit wurde das Problem offenbar: Die Bürger erwarten Tipps zur Geldanlage von einer unabhängigen Einrichtung – aber deren Hände sind gebunden, wenn sie nicht ausreichend Finanzfachberater hat. "Wir haben in ganz NRW vier festangestellte Experten. Das ist zu wenig", sagt Matthias Arkenstette von der Geschäftsleitung der NRW-Verbraucherzentrale.
Gestern hörte sich Leo Dautzenberg, CDU-Bundestagsabgeordneter des Kreises Heinsberg und Mitglied des Bundestags-Finanzausschusses, die Sorgen der Verbraucherschützer an. Konkrete Hilfe konnte er zwar nicht versprechen, aber ein Hoffnungsschimmer ist da: Denn im Bund gibt es – nicht zuletzt unter dem Eindruck der Finanzkrise – Bestrebungen, sich künftig an der Finanzierung von Verbraucherberatung zu beteiligen, deren Kosten derzeit ausschließlich von Land, Kommunen und mit Verbraucherentgelten getragen wird. Die personelle Situation in Rheydt könnte sich entspannen, wenn der Kreis Heinsberg eine eigene Verbraucherberatung bekäme. Dautzenberg sicherte Hilfe zu.
