Mönchengladbach ... fertig ist das Mondgesicht

Mönchengladbach · Unter dem Motto "Punkt, Punkt, Komma, Strich" hatte der Astronomische Arbeitskreis sechs- bis zwölfjährige Kinder in die Sternwarte Rheindahlen eingeladen. Die erfuhren etwa, warum ein Vollmond für Hobbyastronomen langweilig ist.

Mönchengladbach: ... fertig ist das Mondgesicht
Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Schon wesentlich dicker als im Halbmondstadium und mit gut sichtbaren dunklen Flecken zeigte sich der Mond dem bloßen Auge. Doch durch das Teleskop der Sternwarte in Rheindahlen entblößte er seine helle Oberfläche mit vielen Kratern und Bergen. Die Kinder und begleitenden Eltern, die den Kuppelbau auf dem Gelände des Wasserwerks Rheindahlen besuchten, waren durch Peter Brosowskis Vortrag auf einen solchen Anblick vorbereitet und doch auch ehrfürchtig überrascht.

Der Vortrag von Peter Brosowski vom Astronomischen Arbeitskreis führte die Kinder ins Thema ein. Vollmond findet Brosowski übrigens langweilig.

Der Vortrag von Peter Brosowski vom Astronomischen Arbeitskreis führte die Kinder ins Thema ein. Vollmond findet Brosowski übrigens langweilig.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

"Punkt, Punkt, Komma, Strich - fertig ist das Mondgesicht", hatte der Vorsitzende des Astronomischen Arbeitskreises seine Einführung in die faszinierende Welt des Mondes und der Sterne überschrieben. Den sechs- bis zwölfjährigen Kindern sowie den begleitenden Erwachsenen versprach er zu Beginn: "Der Himmel sieht klasse aus. Da können wir gleich auch etwas sehen." Unter den jungen Zuhörern waren einige Spezialisten, deren Fragen und Antworten im Vortragsraum zeigten, dass sie sich schon vorher mit dem einen oder anderen astronomischen Phänomen beschäftigt hatten.

"Ein Stern ist eine Sonne", rief ein etwa Sechsjähriger - und freute sich zu hören, dass er damit richtig lag. Wie die anderen hörte er aufmerksam zu, als Brosowski erzählte, dass der Mond in ewig langer Vorzeit einmal flüssig war. Ehrfürchtig nickten einige, als sie hörten, dass in die größten Mondkrater eine Stadt wie Mönchengladbach "locker" fünf- bis sechsmal hineinpassen würde.

Brosowski empfahl den Hobbyastronomen, den Mond nicht bei Vollmond zu beobachten. Denn dann sei der Anblick langweilig, weil zu wenig Schatten zu sehen wären. Beim Bild einer Sonnenfinsternis glaubten die jungen Zuhörer zunächst, eine Mondsichel zu erkennen. Doch mit etwas Hilfe erkannten sie, dass der Mond wegen seiner Nähe zur Erde so groß wie die Sonne zu sein schien und diese zum größten Teil verdeckte. Ein paar ganz Pfiffige wussten danach natürlich gleich Bescheid, als sie die Aufnahme einer "Mini- Sonnenfinsternis" sahen, bei der sich die Venus für den Beobachter wie ein dunkler Mückenstich vor die Sonne gesetzt hatte. Über die Sterne erfuhren die Zuhörer zum Beispiel, dass deren Farbe mit der Temperatur zu tun hat. Ausgerechnet die rötlich schimmernden sind kälter als die mit einem bläulichen Ton - "anders als die Punkte beim Wasserhahn", betonte Brosowski.

So geschult, erkundete die Besuchergruppe die Sternwarte mit zwei Teleskopen. Als alle dicht gedrängt das kleine Rund des Kuppelbaus füllten, öffnete der Vorsitzende Schlitze im Dach, um den Blick in den Himmel frei zu geben. Für den optimalen Blickwinkel drehte er die Kuppelwand - "so laut wie Donnergrollen", wie ein Kind treffend kommentierte. Nach dem Blick durch die Linse sagte einer der Jüngsten tief beeindruckt: "Der Mond ist ganz nah. Direkt vor mir".

(anw)
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