Antrag FDP setzt sich für Talentschule ein
Mönchengladbach · Fraktionsvorsitzende Nicole Finger fordert Bewerbung vom Schulträger.
Das Land will mindestens 60 Talentschulen mit besserem Personalschlüssel und einer besonders guten Ausstattung in sozial benachteiligten Stadtteilen schaffen. Mindestens eine solche Schule soll auch in Mönchengladbach entstehen. Das fordert auf jeden Fall die FDP und stellt deshalb in der Sondersitzung des Rates einen entsprechenden Antrag. „Die Zeit drängt“, sagt Nicole Finger, Fraktionsvorsitzende der Liberalen. Denn die Bewerbungsfrist ende bereits Anfang Dezember. Bis dahin müssen sorgfältig ausgearbeitete Bewerbungen vorliegen.
Nach Fingers Ansicht hat Mönchengladbach gute Chancen im Wettbewerb um Talentschulen in sozial-räumlich benachteiligten Stadtteilen und nennt Zahlen: „6,7 Prozent der Jugendlichen in der Stadt verlassen die Schule ohne Abschluss. Jedes dritte Kind wächst in einer Hartz-IV-Familie auf. Und die Arbeitslosigkeit bei den jungen Erwachsenen liegt bei 9,3 Prozent.“
Einreichen müsse die Bewerbung der Schulträger in Absprache mit der Schule, sagt Finger. Um Aussicht auf Erfolg zu haben, müsse die Schule ordentlich ausgestattet sein – zum Beispiel mit den nötigen Fachräumen. Das müsse der Schulträger zusichern. „Das geht auch. Schließlich gibt es im Moment gut gefüllte Fördertöpfe“, sagt die Fraktionsvorsitzende. Und das Land verlange sicherlich auch ein inhaltliches Konzept, in dem erklärt wird, wie die zusätzlichen Ressourcen genutzt werden.
Bei einem Werkstattgespräch im Landtag zum Thema Talentschule im Winter, zu dem auch Rektoren von weiterführenden Schulen eingeladen waren, habe es schon positive Reaktionen von Schulleitungen aus Mönchengladbach gegeben, berichtet Finger. Und: „Talentschulen geben uns die Möglichkeit, dort Talente zu fördern, wo sie häufig unentdeckt bleiben. Das ist eine Riesenchance, die wir uns nicht entgehen lassen sollten.“ Zwei Schulen in der Stadt hätten bereits ihr Interesse an einer Bewerbung bekundet. Schließlich sollen die Talentschulen die modernste Pädagogik und digitale Infrastruktur erhalten. Außerdem würden sie mit einem 20-prozentigen Zuschlag auf den Grundstellenbedarf unterstützt. Von dem erweiterten Budget könnten nicht nur Lehrer, sondern auch externe Experten oder Sozialarbeiter eingestellt werden, so Finger.
Sie hofft, dass der FDP-Antrag angenommen wird, und dass die Verwaltung zügig Gespräche mit allen in Frage kommenden weiterführenden Schulen aufnimmt.