Mönchengladbach Familienvater soll zwei Babysitter vergewaltigt haben

Mönchengladbach · Wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung muss sich ein 34-Jähriger vor dem Schöffengericht verantworten.

Die Staatsanwältin wirft dem 34-jährigen Familienvater aus Dülken vor, von Mitte 2013 bis 11. Juli 2014 zwei inzwischen 19 Jahre alte Frauen mit sexuellen Handlungen genötigt und auch vergewaltigt zu haben. Der Mann mit der rasierten Glatze und dem weißen Pullover bestreitet diese Vorwürfe vor dem Mönchengladbacher Schöffengericht.

Deshalb sind Gericht und Staatsanwaltschaft vor allem auf Zeugenaussagen angewiesen. Zunächst nahm gestern ein 22-jähriger Zeuge in Saal 128 des Amtsgerichts Platz im Zeugenstand. Der Bruder einer der beiden Frauen berichtete von engen Kontakten zur Familie des Angeklagten in der Nachbarschaft. Der Zeuge schilderte dem Gericht, wie er und seine Schwester (19) den Angeklagten vom Bahnhof abholten. Das sei nichts Besonderes gewesen. Ihm sei nichts aufgefallen. Seine Schwester sei öfter in der Wohnung der Nachbarn gewesen, um dort auf deren Kinder aufzupassen. Später habe er von seiner Schwester erfahren, dass der Angeklagte an einem Filmabend versucht habe, mit der Hand in ihre Hose zu greifen. Ansonsten habe sie wenig von den sexuellen Übergriffen des 34-Jährigen erzählt. Da habe sie immer abgeblockt.

Auch die Ehefrau (34) des Angeklagten machte gestern eine Aussage. Die beiden inzwischen 19 Jahre alten jungen Frauen seien früher fast jedes Wochenende in ihrer Wohnung zu Gast gewesen. "Die waren Babysitter bei uns und haben auch an Geburtstagsfeiern teilgenommen", erinnerte sich die 34-Jährige. Auch ihre Kinder hätten ihr nie etwas davon erzählt, dass ihr Mann "etwas" mit den beiden Mädchen gemacht hätte, beteuerte die Zeugin. "Die gehörten zur Familie, das war mehr ein Vater-Tochter-Verhältnis", sagte die Ehefrau. An einem Tag habe sich das geändert, so die 34-Jährige. Da sei eine der Mütter der Mädchen in ihre Wohnung auf "meinen Mann" gestürmt. Wochen vorher sei ihr Mann bereits am Handy bedroht worden: "Pass auf, du wirst gesucht von Bandito, du sollst Mädchen vergewaltigt haben."

Die Ehefrau zeigte sich in ihrer Aussage völlig ahnungslos. So etwas könne sie sich überhaupt nicht vorstellen, erklärte die Zeugin, ehe sie im Zuschauerraum des Gerichts wieder Platz nahm.

Anschließend verlas das Gericht eine frühere Aussage der zweiten 19-Jährigen, die von der Staatsanwältin als weiteres Opfer des Angeklagten angesehen wird. Sie hatte den Angeklagten in der schriftlichen Aussage beschuldigt, sie in einem Fahrzeug vergewaltigt zu haben. Danach habe sie jeden Kontakt zu dem Angeklagten abgebrochen. Der Prozess wird mit weiteren Zeugen fortgesetzt.

(RP)
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