Schulleiterin in Mönchengladbach „Gesamtschularbeit ist auch Stadtteilarbeit“
Mönchengladbach · Schon während ihrer eigenen Schulzeit hat Heike Otto festgestellt, wie unterschiedlich der Lernort Schule sein kann und mit welchen unterschiedlichen Konzepten man Schülern Wissen und Werte vermitteln kann.
Seit knapp einem Jahr ist Heike Otto die neue Leiterin der Gesamtschule Rheydt-Mülfort. Mit ihrer neuen Funktion geht für sie, wie sie selbst sagt „ein Traum in Erfüllung“.
Schon während ihrer eigenen Schulzeit habe sie festgestellt, wie unterschiedlich der Lernort Schule sein kann und mit welchen unterschiedlichen Konzepten man Schülern Wissen und Werte vermitteln kann. „Wir sind bedingt durch den Beruf meines Vaters viel umgezogen. Ich bin in verschiedenen Bundesländern zur Schule gegangen und habe da erfahren, wie unterschiedlich Schule sein kann“, sagt Heike Otto.
Damit war der Grundstein für die Begeisterung für Schulentwicklung und Didaktik gelegt. Während ihres Lehramtstudiums der Germanistik und Biologie in Hessen nutzte Heike Otto Chancen, um an verschiedenen Schulen zu hospitieren „Ich war an der Laborschule Bielefeld, einer Schule, wo die Kinder von der Kita bis zur Uni auf einem Campus bleiben können, und an der Freien Schule Frankfurt und an der Offenen Schule Waldau, einer integrierten Gesamtschule“, sagt Heike Otto. Das Konzept der Integrierten Gesamtschule, wo Kinder egal ob mit einer Hauptschul-, Gymnasial-, oder Realschulempfehlung gemeinsam und nach ihrem individuellen Leistungsniveau unterrichtet werden, überzeugte die Pädagogin. Daher zögerte sie nicht lange und bewarb sich nach ihrem Referendariat an einem altsprachlichen-humanistischen Gymnasium in Moers, auf die Stelle an der Gesamtschule Rheydt-Mülfort. „Es war damals alles im Aufbruch an der Schule. Es gab eine Schulentwicklungsgruppe, in der ich mich engagiert habe“, erinnert sie sich. Diese Zeit prägt sie sehr. Sie bildet sich weiter fort, übernimmt sechs Jahre die didaktische Leitung, wird Schulentwicklungsberaterin bei der Bezirksregierung Düsseldorf und betreut in verschiedenen Kommunen den Schulversuch Talentschule. Aber auch der Teamgedanke, der an der Schule einen zentralen Stellenwert einnimmt, beeindruckte Otto nachhaltig.
Für Heike Otto steht fest, dass die bevorstehenden Aufgaben nur im Team zu lösen sind. In erster Linie seien dies jetzt Corona und die Digitalisierung. „Die Kinder haben in der Pandemie viel durchlitten. Hier werden wir besonders hinschauen und mit einem verstärkten Betreuungsschlüssel arbeiten. Auch der Schulsozialarbeiter bietet Sprechstunden zur Zukunftsperspektive an oder eine offene Sprechstunde“, sagt Heike Otto. „Was unsere Welt kennzeichnet, ist eine Flut an Informationen. Es wird immer wichtiger zu kanalisieren. Da braucht es eine solide fachliche und soziale Bildung“, fügt Heike Otto hinzu. Generell sei es gerade mit Blick auf die zukünftige Entwicklung des Arbeitsmarktes und die Anforderungen, die künftig an die Schüler gestellt werden, als Lehrer wichtig, Bildung immer wieder neu zu betrachten. Heike Otto will auch weiterhin Betriebe und Bildungseinrichtungen im näheren Umfeld einbinden, denn Gesamtschularbeit sei Stadtteilarbeit sagt sie.