Schülerin-Kolumne Klavierunterricht wie in einem Science-Fiction-Film

Mönchengladbach · Unsere Kolumnistin darf nach Wochen der Abstinenz wieder zum Klavierunterricht und zum Ballett. Auch ihre Familie kehrt zum Alltag zurück. Und doch ist alles anders – manchmal gespenstisch, manchmal futuristisch.

 Lunas Schwester Stella darf auch wieder zur Schule. Allerdings gibt’s viele Regeln.

Lunas Schwester Stella darf auch wieder zur Schule. Allerdings gibt’s viele Regeln.

Foto: Luna Romboy

Die letzten Wochen kehrte die Hektik teilweise wieder in unseren Alltag zurück. Papa, der normalerweise jede Woche in einem Flugzeug sitzt, musste am Montag, nach knapp drei Monaten Homeoffice, das erste Mal wieder beruflich fliegen.

Als er den Düsseldorfer Flughafen betrat, war dieser leer und lautlos. Nur Terminal A war in Betrieb, und es waren sechs Abflüge geplant. Im gesamten Terminal herrschte eine gespenstische Stimmung. Lediglich eine Bäckerei und ein Zeitschriftenladen waren geöffnet. Der Airbus nach München war komplett ausgebucht, ausgenommen die Mittelplätze zwischen zwei Passagieren. Alle an Bord trugen Masken. Es gab weder den obligatorischen Tomatensaft, noch Kaffee oder Tee, nur eine Flasche stilles Wasser wurde ausgeteilt. Auch der Flughafen in München glich einer Geisterstadt und alle Geschäfte waren geschlossen, außer dem FC-Bayern-Fan-Shop (den eh keiner braucht).

Trotz vieler Einschränkungen hat Papa es genossen wieder ein wenig zur Normalität zurückzukehren. Auch für mich gab es diese Woche Abwechslungen. Ich hatte wieder Klavierunterricht in der Musikschule. Nur trug die Lehrerin ein Gesichtsvisier und sah ein wenig aus wie aus einem Science-Fiction-Film. Ich weiß ja nicht, wie es vorher war, aber das Gute an Corona ist, dass nun das Klavier nach jedem Schüler desinfiziert wird. Ballett hab ich nun auch wieder, aber nur in Sechser-Gruppen und mit genug Abstand, was beim Tanzen gar nicht so leicht ist.

Für meine kleine Schwester Stella gab es ebenfalls einen Hauch Realität: Für sie ging es zurück zur Schule. Zwar nur einen Tag in der Woche, aber dafür mit ganz vielen Regeln. Als Wildfang muss sie jetzt lernen, sich morgens auf dem Pausenhof an ihre Markierung zu stellen, während des Unterrichts nicht aufzustehen, sich nach jedem Niesen die Hände zu waschen oder nur die Toilettenkabine zu benutzen, die für ihre Lerngruppe gedacht ist. Trotzdem ist sie überglücklich, in die Schule zu dürfen.

Luna Romboy ist 14 Jahre alt und Schülerin des Gymnasiums Rheindahlen.

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