Musikschule Mönchengladbach Jugendsinfonieorchester probt unter freiem Himmel

Mönchengladbach · Nach langer Pause durfte das Jugendsinfonieorchester Mönchengladbach wieder proben. Die Musiker trafen sich auf der Berggartenwiese und übten erstmals „Il Ludovico Sorridente“ – eine Komposition von Rüdiger Blömer zum Beethovenjahr.

 Erste gemeinsame Probe dem nach Lockdown.

Erste gemeinsame Probe dem nach Lockdown.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

„Es war, wie wenn es in der Wüste regnet“, sagt Frederik Abts über die erste Probe des Jugendsinfonieorchesters der Musikschule. „Dreieinhalb Monate musste ich darauf warten.“ Am ersten Tag der Sommerferien probten der 15-jährige Geiger und knapp 50 weitere Orchestermitglieder zum ersten Mal seit dem Lockdown wieder – auf der Berggartenwiese zwischen Musik- und Volkshochschule. „Ich wollte, dass sie mit dem Gefühl von Zusammengehörigkeit und dem gemeinsamen Klangerlebnis in die Ferien gehen“, sagt Musikschulleiter Christian Malescov, der das Orchester dirigiert.

Neben vertrauten Stücken zum Drauflos-Spielen wurde zum ersten Mal „Il Ludovico Sorridente“ geprobt, eine Komposition von Rüdiger Blömer zum Beethovenjahr. Das Stück soll am 21. November in der Kaiser-Friedrich-Halle uraufgeführt werden.

In normalen Zeiten trifft sich das Jugendsinfonieorchester montags um 18 Uhr. Jeder Jugendliche, der mitspielt, hat bereits zwei bis drei vorbereitende Orchester durchlaufen. Auch Externe können mitmachen. Sie müssen dafür bei einem Vorspiel nachweisen, dass sie geeignet sind. „Die systematische und langfristige Aufbauarbeit ist in die DNA des Orchesters eingegangen“, sagt Mikhel Kütson, Generalintendant der Niederrheinischen Symphoniker. Er kennt viele Jugendorchester. „Das Jugendsinfonieorchester Mönchengladbach spielt wirklich auf einem hervorragenden Niveau.“

Daher ist das Orchester im kulturellen Leben der Stadt sehr präsent. Im letzten Jahr hat es vor 4000 Zuschauern gespielt, unter anderem bei der „Ensemblia“,  der SommerMusik Schloss Rheydt“ und der „Night in white Satin“ im Kunstwerk Wickrath. Die umfangreiche organisatorische Arbeit, die Proben und Auftritte mit sich bringen, übernimmt Sabine Heiwolt, Fachleiterin für Streichinstrumente. Er sei aber nicht in erster Linie Dirigent, sondern Pädagoge, sagt Malescov. „Wir begleiten und formen in der Musikschule wachsende Persönlichkeiten.“ Und die Jugendlichen lernen etwas für ihr weiteres Leben: „Wie wichtig es ist, einander zuzuhören“.

(silk)
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