Schulprojekt in Mönchengladbach Ein Coach für mehr Respekt

Mönchengladbach · In der Gesamtschule Rheydt-Mülfort gibt es Kinder und Jugendliche mit vielen unterschiedlichen Hintergründen. Um sich untereinander zu verstehen und wertzuschätzen, muss man sich kennenlernen.

 Alf Scheidegen und Heike Otto (im Vordergrund) freuen sich über die das Kooperationsprojekt „Respekt Coach“.

Alf Scheidegen und Heike Otto (im Vordergrund) freuen sich über die das Kooperationsprojekt „Respekt Coach“.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Niklas Aretz freut sich schon auf seine zukünftige Aufgabe an der Gesamtschule Rheydt-Mülfort. Als „Respekt Coach“ übernimmt er eine wichtige Aufgabe. Werte wie Gemeinschaft, Toleranz und Respekt stehen dabei im Mittelpunkt. Durch eigene Angebote mit Arbeitsgemeinschaften oder sportlichen Aktivitäten bringt er Schüler mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen zusammen. Auf diese Art lernen sich die Schüler kennen und können bestehenden Vorurteilen entgegenwirken. Damit soll vermieden werden, dass sich junge Menschen radikalisieren.

Dies ist auch der Hintergrund, vor dem das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Projekt ins Leben gerufen hat. An rund 189 Standorten bundesweit ist das Programm bereits aktiv. Die Jugendmigrationsdienste sind neben den Schulen wichtige Umsetzungspartner. Auch Niklas Aretz ist beim Jugendmigrationsdienst des Diakonischen Werkes angesiedelt. An der Mittelstraße hat er ein Betreuungsbüro. Dort berät er Jugendliche mit Migrationshintergrund, wenn es zum Beispiel darum geht, ihren Schulabschluss oder ihre Ausbildung anerkennen zu lassen.

Erste Erfahrungen hat der staatlich anerkannte Sozialarbeiter bereits vor seinem „offiziellen“ Dienstantritt an der Gesamtschule sammeln können. „Ich habe schon die Spieleausleihe während der Mittagspause übernommen und leite die Kick-Fair-AG. Die Reaktionen der Schüler waren bisher sehr positiv“, sagt Niklas Aretz.

Ein weiteres Einsatzgebiet für den Respekt Coach sind die Themenwochen oder Einführungswochen „Schüler wechseln zu uns aus anderen Schulformen in die Oberstufe ab Jahrgang 11. Da wollen sich die Schüler erst einmal kennenlernen. Wir sind sehr froh, dass Herr Aretz sich dort einbringen kann. Wir arbeiten auch mit erlebnispädagogischen Angeboten“, sagt Jörg Redlich, Abteilungsleiter der Gymnasialen Oberstufe. Außerdem werde Niklas Aretz mit externen Organisationen im Bereich Anti-Rassismustraining zusammenarbeiten, um weitere Angebote zu eröffnen.

Schulleiterin Heike Otto musste nicht lange überlegen, ob sie sich für das Projekt entscheidet. „Werte wie Gemeinschaft und Toleranz sind bei uns im Schulprogramm festgeschrieben. Ich habe mich sehr gefreut. Das passt wie die Faust aufs Auge. Unsere Schüler bringen unterschiedliche Bildungsbiografien und unterschiedliche Erfahrungen mit. Respektvoll miteinander umzugehen, finde ich sehr wichtig. Auch das mit dem Respekt Coach jemand von außen den Schulalltag bereichert, macht es spannend“, sagt sie.

„Wir haben als Diakonisches Werk die Mittel vom Bund für das Projekt zur Verfügung gestellt bekommen. Uns war es wichtig, den südlichen Teil der Stadt abzudecken. Bei der Gesamtschule Rheydt-Mülfort ist Demokratiebildung ein Merkmal der Schule“, sagt Alf Scheidgen, Vorstand des Diakonischen Werk Mönchengladbach. „Mit so einer Thematik kann man nicht mit der Tür ins Haus fallen. Da hilft es, wenn man das über sportliche Angebote, wo Fairness und Respekt eine Rolle spielen, transportieren kann“, ergänzt er. Mit dem Programm würden die Kooperationspartner einen wichtigen Grundstein für ein Miteinander ohne Ressentiments legen.

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