Projekt am Gymnasium in Mönchengladbach „Code Club“-Schüler drehen einen Film

Mönchengladbach · Schüler des Gymnasiums am Geroweiher tauchen regelmäßig ab in digitale Welten. Sie lernen im Code Club das Handwerkszeug zum Programmieren. Jetzt geht es auch auf die Kino-Leinwand.

  Liya (11), Lukas (11) und Phil (12) sind Mitglieder im Code Club.

 Liya (11), Lukas (11) und Phil (12) sind Mitglieder im Code Club.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Es ist Freitagnachmittag, 14.30 Uhr: Auf dem Schulhof am Gymnasium am Geroweiher stehen Schüler, unterhalten sich, Musik ertönt aus einer Box. Die Einstimmung auf den „Code Club Mönchengladbach“ kann beginnen. Bevor die Schüler in die Welt der Programmiersprachen, Webentwicklung oder des 3D-Designs abtauchen, können sie in der kurzen Pause noch einmal durchatmen, den Kopf frei machen. Pünktlich ergreift dann Lehrer und Gründer des Code Clubs, Felix Nattermann, zum Mikro und gibt noch ein paar organisatorische Hinweise. Dann geht es zurück in das Schulgebäude, und die Schüler teilen sich in die verschiedenen Räume auf.

In einer Klasse sitzen die Schülerinnen vor ihren Tablets. Hier dreht sich alles um das Thema Spehro. Das sind kleine Kugelroboter, die die Schüler dann individuell programmieren können. „Man kann zum Beispiel die Geschwindigkeit einstellen oder die Beleuchtung oder auch Töne programmieren“, erklärt Alina Turan. Wie das dann am Ende aussehen kann, demonstrieren zwei Teilnehmer. Sie legen die Matte auf den Boden, setzen ihre Roboter darauf ab und schon fangen die Kugeln an, selbständig ihre Route abzufahren. Doch die Robotik ist nur eine von vier Optionen, aus denen die Schüler wählen können. „Wir haben vier solcher Tracks: Software Development, Web Engineering, Robotic und Creative Arts. Die Tracks haben wir dann in unterschiedliche Module aufgeteilt. Wir können jedes Halbjahr ein neues Modul wählen und auch jederzeit wechseln“, erklärt die Schülerin. Zusätzlich sind die Module von Basic über Advanced bis Expert in verschiedene Stufen aufgeteilt.

Doch neben der Vermittlung von Wissen rund um das Thema IT steht beim Code Club die Gemeinsamkeit in der Gruppe, das gemeinsame und eigenständige Lernen mit- und voneinander im Vordergrund. Das vermittelt auch die Dokumentation mit dem Titel #gemeinsam. Die rund zehn Filmemacher um Frederik Amme, der die Leitung, die Regie und den anschließenden Schnitt des Films übernahm, begleiten die Aktivitäten des Code Clubs Mönchengladbach über ein ganzes Jahr lang. Die Schüler erzählen auf diese Art, wie der Code Club funktioniert und was es heißt, ein Mitglied der Gemeinschaft zu sein.

Der Code Club wird von den Schülern unter der Leitung von Felix Nattermann selbst organisiert, und auch die einzelnen Module werden von älteren Schülern oder von ehemaligen Schülern geleitet. Der Orgakreis, ein Team aus engagierten Mitgliedern des Code Clubs, übernimmt beispielsweise die Wartung der Rechner, den Webauftritt oder die Organisation des jährlichen Highlights, des Code Camps in den Herbstferien. Auch hier kümmern sich die Schüler um die Organisation des Programms mit den Lerninhalten bis zur Freizeitgestaltung und dem gemeinsamen Essen, inklusive Einkauf. Auf diese Art lernen die Schüler wichtige Softskills wie Teamwork, Organisation, aber auch Didaktik und die Arbeit mit Jugendlichen werden auf diese Art vermittelt. Denn für die Trainer und die Mitglieder des Orgakreises gibt es eine jährliche Fortbildung, wo neben der Didaktik auch Elemente der Freizeitpädagogik vermittelt werden.

„Wir wollten mit dem Film unsere Themen transportieren“, sagt Eva Schlegelmilch. „Wir haben viel von zu Hause gearbeitet. Das Schnittprogramm habe ich mir selbst beigebracht. Herr Nattermann hat uns unterstützt, wenn es um Fotografie oder das Arbeiten mit Gimbel ging“, erzählt Frederik Amme. „Es war ein reines Schülerprojekt. Jeder hat etwas gemacht. Frederik zum Beispiel den Schnitt, Phillip hat sich mit Gimbel beschäftigt“, erzählt Eva Schlegelmilch.

Felix Nattermann hat sich als Anerkennung für die Leistung seiner Schüler noch eine Überraschung ausgedacht: Im Comet-Cine-Center konnten die Schüler die Dokumentation auf der großen Leinwand bewundern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort