Mönchengladbach EWMG kauft Mülforter für 1 Euro

Mönchengladbach · Die gefährlich maroden Hallen an der Duvenstraße sollen so schnell wie möglich abgerissen werden. Darum wird die Industriebrache für einen symbolischen Euro den Besitzer wechseln. Auf dem 4,5 Hektar großen Gelände können sich dann neue Gewerbeunternehmen ansiedeln.

Die städtische Entwicklungsgesellschaft (EWMG) wird das Gelände der ehemaligen Mülforter Zeugdruckerei an der Duvenstraße für einen symbolischen Kaufpreis von einem Euro kaufen. Das hat der Aufsichtsrat der EWMG beschlossen. Damit scheint eine schier unendliche Geschichte doch noch einen Abschluss zu finden. Nach 33 Bränden auf der Industriebrache war der Ruf nach Abriss der maroden Hallen und Verwaltungsgebäude zwischen Duvenstraße und der Bahntrasse immer lauter geworden.

"Wir wollen den Vertragsabschluss und die noch ausstehende Risikoabschätzung so schnell wie möglich abwickeln, damit endlich die Gefahren, die von dieser Industriebrache ausgehen, gebannt sind", sagt Jürgen Timmermanns von der EWMG. Mit den komplizierten Vertragsverhandlungen wurden versierte Juristen beauftragt. Zeitnah sollen dann die Ausschreibungen für den Abriss erfolgen. "Dieser wird im kommenden Jahr erfolgen", so Jürgen Timmermanns.

Zusätzlich zu dem symbolischen einen Euro für das Grundstück zahlt die EWMG 500 000 Euro an die Hauptgläubigerin, die Volksbank in Kamen-Werne. Deren Forderungen an die Mülforter hatten sich ursprünglich auf 2,8 Millionen Euro belaufen. Auch der Stadt Mönchengladbach als nächst großer Gläubigerin hätten noch 753 000 Euro vom bisherigen Eigentümer zugestanden. "Darauf müssen wir schweren Herzens verzichten", sagt Jürgen Timmermanns.

"Jetzt muss natürlich geprüft werden, welche Altlasten sich im Boden verbergen", sagt CDU-Geschäftsführer Hans-Wilhelm Reiners. "Aber für die Gefahrenabschätzung gibt es Fördermittel vom Land." Reiners begrüßt den Ankauf des Geländes: "Damit wird der Weg frei für die Ansiedlung von Handwerksbetrieben in kleineren Einheiten." Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Lothar Beine sieht die neue Entwicklung positiv: "Wir haben uns von Anfang dafür eingesetzt, dass das Problem Mülforter gelöst wird." Das Gelände sei hervorragend erschlossen und als Fläche für Gewerbe ideal. "Wir hoffen, dass nun so schnell wie möglich abgerissen wird." Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der EWMG, ist zufrieden: "Auf dem 4,5 Hektar großen Gelände können sich in naher Zukunft neue Gewerbeunternehmen ansiedeln."

(RP)
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