Mönchengladbach Erste Hürde auf dem Weg zu den Arcaden ist weg

Mönchengladbach · Seit 22 Jahren ist Jürgen Beckmann Stadtplaner. In dieser Zeit hat er viele Änderungen in Flächennutzungsplänen und zahlreiche Bebauungspläne bearbeitet. "Doch noch nie habe ich etwas in so einer Qualität erstellen müssen", sagte der heutige Leiter der Mönchengladbacher Stadtplanung gestern im Bauausschuss.

Das sind die Pläne für die Mönchengladbach Arcaden
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Das sind die Pläne für die Mönchengladbach Arcaden

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Und er fügte gleich hinzu: "Ich hoffe, dass alles wie vorgesehen genehmigt wird." In der gestrigen Sitzung war das Votum im Sinne Beckmanns: Bis auf FWG und Linke räumten alle Baupolitiker die erste Hürde aus dem Weg, an dessen Ende der Bau der "Mönchengladbach Arcaden" stehen soll.

Exakt 1080 Gramm wiegt die schriftliche Darstellung zur "200. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Mönchengladbach". Sie beschreibt genau, in welchem Bereich etwas geschehen soll: zwischen Hindenburgstraße, Viersener Straße und Steinmetzstraße sowie Stepgesstraße und Berliner Platz. Das ist zum einen der Bau des riesigen Einkaufscenters mit rund 26 000 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Das ist zum anderen die Abbindung der Viersener Straße: Das Stück bis zur Stepgesstraße wird für den Autoverkehr komplett gekappt, nur Fußgänger, Radfahrer und — im Notfall — Rettungsfahrzeuge dürfen hier passieren. Nachbarkommunen, Bürger, Geschäftsleute und Interessengruppen haben insgesamt mehr als 80 Stellungnahmen abgegeben. Städtische Planer und Juristen — die der Verwaltung und externe — haben den Prozess intensiv begleitet.

Während die Linke das Einkaufscenter ablehnt, meinte FWG-Fraktionschef Bernd Püllen, "Abwägungsmängel" entdeckt zu haben. Dieser Meinung schlossen sich alle anderen Fraktionen nicht an. SPD-Sprecher Thomas Fegers machte wie CDU-Ratsherr Hans Wilhelm Reiners deutlich: "Dieses Projekt wollen wir!" Reiners ging auch auf die Verkehrssituation ein, die sich durch die Kappung der Viersener Straße ergibt: "Gutachter halten dies für beherrschbar, auch wenn sie nur die Note 4 geben. Die CDU-Fraktion ist für die Arcaden und stützt und trägt den weiteren Weg. Ich hoffe nur, dass wir nicht Dinge erleben müssen, die das Projekt verzögern." Dies kann als Antwort auf seinen Parteifreund und früheren CDU-Ratsherr Reiner Brandts verstanden werden, der in der RP mit einer juristischen Auseinandersetzung kokettiert hat.

Doch die Politiker müssen noch weitere Hürden aus dem Weg räumen. Heute befassen sich Hauptausschuss und Rat mit der Änderung des Flächennutzungsplanes. Diese Entscheidung ist Formsache. Am 20. März ist der Bebauungsplan im Bau- und Planungsausschuss, einen Tag später im Rat. "Und da geht's ins Detail. Das ist das Königsstück", so SPD-Ratsherr Fegers.

(RP/rl)
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