Mönchengladbach Erst brennt die Laube, dann das Auto

Mönchengladbach · Fünf Autos und zwei Anhänger sind in einer Tiefgarage komplett ausgebrannt. Unter den zerstörten Wagen war ausgerechnet auch der des Hobbygärtners, dessen Laube kürzlich erst abgefackelt wurde.

50 Autos bei Brand in Tiefgarage beschädigt
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50 Autos bei Brand in Tiefgarage beschädigt

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Der Schreck fuhr Fred Harmes in alle Glieder, als er seine Haus-Nachbarn in der Nacht auf Donnerstag vor der Tiefgarage der Wohnanlage an der Annakirchstraße 138 versammelt sah. Schwarzer Rauch kam aus dem Inneren. "Nicht schon wieder", dachte der 73-Jährige, als er die Feuerwehrleute im Einsatz sah. Harmes ist — was Feuer angeht — im wörtlichen Sinne ein gebranntes Kind: Am Sonntag war seine Laube in der Kleingartenanlage Rönneter zum zweiten Mal abgebrannt. Und jetzt stand sein Auto in der Tiefgarage.

Harmes kam dieses Mal glimpflich davon. Im Gegensatz zu vielen seiner Haus-Nachbarn. Fünf Autos und zwei Anhänger wurden vom Feuer total zerstört, weitere etwa 50 Fahrzeuge sind teilweise durch die starke Hitze- und Rauchentwicklung sogar erheblich beschädigt. Harmes' Auto zählt nicht dazu. "Aber es ist schon ein ganz seltsames Gefühl, wenn man das alles in wenigen Monaten gleich mehrfach erleben muss", sagt der Rentner.

Der Sachschaden liegt bei rund 200.000 Euro. Fred Harmes und seine Ehefrau Gertrud (76) schliefen fest, als gegen 2.15 Uhr die Feuerwehr alarmiert wurde, weil dichter schwarzer Rauch aus der Tiefgarage drang. Und als die mehr als 80 Feuerwehrleute die Belüftungsanlage aufgebaut hatten und das Gebäude "entrauchten", war Harmes auch nicht gleich hellwach. "Ich habe die lauten Geräusche gehört und gedacht: Warum muss die Stadt hier mitten in der Nacht die Straße säubern? So klang es", erzählt er.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Feuerwehr Zugang zur Tiefgarage verschafft und mittels einer Wärmebildkamera auch den Brandort lokalisiert. "Auf diese Weise wissen die Kollegen genau, wo der Brandherd ist, zu dem sie sich vorkämpfen müssen", sagt der Sprecher der Berufsfeuerwehr, Frank Nießen. 15 Trupps unter Atemschutz waren eingesetzt und hatten das Feuer schnell unter Kontrolle. Gegen 6.30 Uhr verließen die letzten Einsatzkräfte die Annakirchstraße. Vor Ort waren neben der Berufsfeuerwehr und dem Rettungsdienst die freiwilligen Einheiten aus Stadtmitte, Neuwerk und Giesenkirchen.

Morgen werden die Brandermittler der Polizei in der Tiefgarage untersuchen, wie das Feuer entstanden ist. Bis dahin kommen die Bewohner der Anlage nicht an ihre Fahrzeuge.

(RP)
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