Mönchengladbach Erfolgreicher Start für Lürrips Familien-Café

Mönchengladbach · Der Caritas-Verband hat im Pfarrheim einen Treffpunkt eröffnet, um Flüchtlingsfamilien und Gladbacher zusammenzubringen.

Die Kaffeetafel ist bereits gedeckt, die Spielecke mit bunten Autos und Bauklötzchen eingerichtet. "Es muss sich noch im Stadtteil etablieren", sagt Walburga Iseken, Projektleiterin des Familien-Cafés der Caritas, während sie über den großzügigen Raum im Pfarrheim blickt. Doch da braucht sie sich keine Sorgen zu machen. Schon kurz nach der Öffnung kommen die ersten neugierigen Bürger sowie zwei Familien, die ihr neues Leben in der Stadt in der Flüchtlingsunterkunft am Fleenerweg begonnen haben.

"Das ist ein Stück Quartiersarbeit, was wir hier machen", sagt Iseken. Denn die meisten Flüchtlingsfamilien haben die Sammelunterkunft verlassen und wohnen nun in eigenen Wohnungen. "Sie sind jetzt auf der Suche nach Kontakten. Dazu soll das Café beitragen", erklärt die Projektleiterin weiter. "Integration funktioniert nur, wenn beide Seiten zusammen kommen, weshalb wir uns entschlossen haben, das Café nach außen zu verlagern." Durch den Kontakt der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Notburga Pütz stellte die Pfarre St. Mariä Empfängnis den Initiatoren den Pfarrsaal für das Café zur Verfügung.

An einem Tisch stehen die beiden Flüchtlingsfamilien zusammen mit einigen ehrenamtlichen Helfern. Die Kinder haben die Spielecke entdeckt und füllen den Raum mit vergnügtem Gelächter. Doch nicht nur "alte Hasen" sind zur Eröffnung gekommen. Auch zwei Anwohnerinnen, die das Café einfach mal kennenlernen wollten, sind dabei. Karin Schäfer jedoch gehört zu den "alten Hasen". "Ich bin seit zwei Jahren ehrenamtlich tätig und unterstütze die Familien bei Behördengängen, der Schulsuche und bei Umzügen", erzählt sie. Neben ihr steht Shirin Hussein. Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern, zwischen einem und elf Jahren, ist aus Aleppo geflohen und vor einem halben Jahr in ihre eigene Wohnung gezogen. Für ihre Zukunft hat sie einen Wunsch, wie sie sagt: "Ich wünsche mir, bleiben zu können." Zweimal in der Woche besucht sie einen Deutschkurs. Auch Mohamad Areslan kommt aus Syrien, lebte in der Nähe von Aleppo. Er ist mit seiner Frau Amineh und seinen zwei Söhnen geflohen. "Ich arbeite schon mehr als 20 Jahre als Koch und habe in vielen großen Häusern gearbeitet", erzählt er und zeigt stolz Videos, die ihn bei der Arbeit zeigen. Für seine Zukunft wünscht er sich eine Stelle als Koch. Vom Familien-Café erhofft er sich einen weiteren Schritt in Richtung Integration.

Das Café ist jeden Mittwoch von 14.30 bis 16.30 Uhr geöffnet.

(eba)
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