Mönchengladbach Energie sparen am Wurststand

Mönchengladbach · Thomas Primon entwirft für die Abteilung "Energienahe Dienstleistungen" der NEW Sparkonzepte für Unternehmen. Auch Borussia Mönchengladbach hat schon von der Zusammenarbeit profitiert.

Mönchengladbach: Energie sparen am Wurststand
Foto: Ilgner

Die Abteilung "Energienahe Dienstleistungen" der NEW berät neben Privatleuten auch gewerbliche Kunden, wie sie Energie einsparen können. Das ist der Job von Thomas Primon, der auch der Leiter der Abteilung ist. "Für Firmen bieten wir ein sogenanntes Energie-Audit an", erklärt der Diplom-Ingenieur. Dabei besucht Primon die Firmen und überprüft, in welchen Bereichen Energie eingespart werden könnte.

Die produzierende Industrie kann bei Einhaltung bestimmter Kriterien das Zertifikat "DIN EN 16001" erhalten und somit einen Anspruch auf Steuervergünstigungen. Hier berät Thomas Primon bei der Umsetzung. Nicht zuletzt weiß Primon, wie Unternehmen die begehrte Förderung der KfW-Bank bekommen können.

Heizung im Wurststand

"Am meisten lernt man aber nicht von uns, sondern von anderen Firmen", ist sich Thomas Primon sicher. Deshalb hat die NEW in Kooperation mit den Bundesministerien für Wirtschaft und Umwelt das Energieeffizienz-Netzwerk gegründet. Darin sind 20 Unternehmen vereinigt, bei denen jährlich Energiekosten von 150 000 Euro bis zu 50 Millionen Euro anfallen.

Die Unternehmen treffen sich nun alle drei Monate und stellen ihre Energiesparkonzepte vor. "Ziel ist es, nach drei Jahren neun Prozent der Energie einzusparen und neun Prozent weniger CO zu produzieren", erzählt Primon. Mitglied im Netzwerk sind unter anderem die Stadt Mönchengladbach, die Volksbank Mönchengladbach oder die Firma Norsk Hydro aus Grevenbroich — ein norwegischer Aluminiumproduzent, der im Jahr zehnmal so viel Strom verbraucht, wie die NEW insgesamt verkauft. Auch die NEW selbst ist Mitglied im Netzwerk. "Wir haben für unsere Verwaltungsgebäude schon einen großen Maßnahmenkatalog entworfen und umgesetzt", erzählt Primon.

Auch Borussia Mönchengladbach macht bei dem Netzwerk mit. Dort hat eine kleine Idee für große Einsparungen gesorgt. Und die hat mit Bratwürsten zu tun. "Wir haben bei den Wurstständen rund um das Stadion Zeitschaltuhren eingebaut, verrät Primon. Die sorgen nun dafür, dass sich die Heizung im Wurststand erst eine Stunde vor Spielbeginn einschaltet und eine Stunde nach dem Spiel automatisch abgeschaltet wird. Diese Idee kam bei den anderen Bundesligavereinen so gut an, dass sie von allen übernommen wurde und jetzt bundesweit praktiziert wird.

Seit zwei Jahren ist Primon für die "Energienahen Dienstleistungen" bei der NEW zuständig. "Ich mag die ständig neuen Herausforderungen in meinem Beruf ", sagt der 45-Jährige. "Es ist schön, so gestalterisch einwirken zu können", fügt er hinzu.

Die Serie "12 von 2000" ist eine Kooperation zwischen NEW und Rheinischer Post. Im nächsten Teil erklärt NEW-Mitarbeiter Michael Fausten, wie der Energiedienstleister die Elektromobilität fördert.

(RP/rl)
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