Mönchengladbach Ende 2015 schließt der Knast an der Scharnhorststraße

Mönchengladbach · Die Justizvollzugsanstalt Willich baut in zwei Jahren neu. Die Gladbacher Zweigstelle wird aufgelöst.

Die Zweiganstalt Mönchengladbach der Justizvollzugsanstalt (JVA) Willich I an der Scharnhorststraße am Landgericht schließt Ende 2015. Das hat gestern Landesjustizminister Thomas Kutschaty (SPD) bei einem Besuch der JVA Willich I in Anrath mitgeteilt. Neben diesem Gefängnis wird auch die zweite Zweiganstalt der JVA Willich 1, die Haftanstalt in Krefeld an der Nordstraße, zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Beide sind nach Angaben des Justizministeriums Untersuchungshaftanstalten, kurz U-Haft genannt.

Die Schließung des Gefängnisses in Mönchengladbach und der U-Haft in Krefeld hängt nach Angaben des Ministers mit einem Überangebot an Haftplätzen in Nordrhein-Westfalen zusammen und mit Überlegungen der Landesregierung, den Strafvollzug an einigen Orten zu konzentrieren. Kutschaty sagte, landesweit gebe es 19 000 Haftplätze. Benötigt würden aber nur 16 000 Plätze.

Künftig könnten U-Häftlinge, die sonst in Mönchengladbach oder Krefeld einsaßen, in der Hauptanstalt in Willich-Anrath untergebracht werden. Denn der Altbau des dortigen Männergefängnisses, der 1903 in Betrieb genommen wurde und den Bedingungen des modernen Strafvollzuges nicht mehr entspricht, wird durch zwei neue Hafthäuser ersetzt. Das kündigte Kutschaty gestern an. Er rechne noch im ersten Quartal dieses Jahres mit einem entsprechenden Beschluss des Kabinetts in Düsseldorf. Er gehe davon aus, dass in den Neubauten auch Plätze für Untersuchungshäftlinge vorgehalten würden.

Ende 2015 sollen in Anrath die Bagger anrücken. Dann wird der nicht mehr belegte Altbau der Frauenhaftanstalt Willich II abgerissen. An dessen Stelle wird ein für rund 400 Häftlinge konzipierter Neubau errichtet. Ein weiterer Neubau für weitere 368 Häftlinge wird danach gebaut. Derzeit ist die JVA Willich I für 415 Häftlinge ausgelegt. Nach Angaben des Ministers wird sie künftig neben den Haftanstalten in Aachen, Bochum, Köln und Werl zu den größten Gefängnissen in Nordrhein-Westfalen gehören. Kutschaty rechnet in Willich mit Baukosten von rund 200 Millionen Euro.

(RP)
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