Hardterbroich Eis und schnelle Räder

Hardterbroich · Die Drahtesel flitzten im Kreis, die Motorräder fuhren knatternd vorneweg – "hier war etwa bis Mitte der 50er Jahre richtig was los", schwärmt Hans-Josef Heupts. Am Volksgarten, als die Radrennbahn noch in Betrieb war. "Steher-Rennen" habe es da unter anderem gegeben, erzählt Günter Deckers. Die Radler strampelten dabei im Windschatten der Motorräder, in dessen Satteln Männer im Stehen fuhren.

 In den 50er Jahren flitzten die Drahtesel über die Radrennbahn am Volksgarten. Jetzt ist sie baufällig, der Platz wird von Sportvereinen genutzt.

In den 50er Jahren flitzten die Drahtesel über die Radrennbahn am Volksgarten. Jetzt ist sie baufällig, der Platz wird von Sportvereinen genutzt.

Foto: Detlef Ilgner

Die Drahtesel flitzten im Kreis, die Motorräder fuhren knatternd vorneweg — "hier war etwa bis Mitte der 50er Jahre richtig was los", schwärmt Hans-Josef Heupts. Am Volksgarten, als die Radrennbahn noch in Betrieb war. "Steher-Rennen" habe es da unter anderem gegeben, erzählt Günter Deckers. Die Radler strampelten dabei im Windschatten der Motorräder, in dessen Satteln Männer im Stehen fuhren.

"Vor dem Zweiten Weltkrieg war die Radrennbahn noch komplett aus Holz gebaut, danach war sie asphaltiert", sagt der 73-Jährige. Heute ist sie baufällig, unter anderem der Polizeisportverein nutzt den Platz für sein Fußballtraining. Deckers kann sich auch noch daran erinnern, dass Hardterbroich mal einen Eiskeller hatte. Im Volksgarten am Bungtbach — an dem früher übrigens die Jugendlichen aus Hardterbroich und Bonnenbroich gerne ihre Streitigkeiten ausgetragen haben.

Zwei Seen, jeweils etwa 50 mal 30 Meter groß, froren im Winter regelmäßig zu und belieferten den Eiskeller. "Das Eis wurde in Blöcke geschnitten. In der Nähe gab es ein Gewölbe, und darin wurden die Blöcke dann bis zum Sommer gelagert", erzählt Deckers. "Mit dem Eis haben die Wirte in ihren Gaststätten das Bier gekühlt." Die Seen gibt es in der Honschaft immer noch, "aber jetzt frieren sie nicht mehr zu, dafür ist es zu warm", sagt Ulrich Verboket.

Der Acker vom Fritzen Bour gehört hingegen längst der Vergangenheit an. Als Hans-Joachim Brenneis die Hardterbroicher Schule besuchte, kürzten er und seine Freunde ihren Schulweg gerne über Fritzen Bours Feld ab. "Der stand dann immer da mit der Mistgabel in der Hand und wollte uns verjagen", erzählt der 58-Jährige lachend.

(RP)
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