Mönchengladbach Einzelhandel: Sonne sorgt für Umsatz

Mönchengladbach · Handel profitiert, der neugestaltete Markt wurde zum ersten Mal Schauplatz eines Martinsfeuers.

 Der herbstliche Martinsmarkt wurde in Rheydt zu einem "Frühjahrs-Markt". Das prima Wetter sorgte für viel Betrieb in der City.

Der herbstliche Martinsmarkt wurde in Rheydt zu einem "Frühjahrs-Markt". Das prima Wetter sorgte für viel Betrieb in der City.

Foto: Ilgner

Erste Regel: Zeitungsartikel beginnt man nicht mit dem Wetter. Bei einem verkaufsoffenen Sonntag im November sind 18 Grad Außentemperatur aber nun mal nicht irrelevant. Der verkaufsoffene Sonntag war laut Rheydter Citymanagement ein voller Erfolg. Nach dem Feiertag verbanden viele Gladbacher den Sonntagseinkauf mit einem Spaziergang und einem Kaffee in der Außengastronomie. Händler boten reduzierte Waren an. "Für den Handel ist der Sonntag sehr gut gelaufen", sagt Frank Beier vom Citymanagement. Auch der Martinsmarkt sei gut besucht gewesen und habe seine Besucherzahlen halten können. "Vielleicht sind wegen des schönen Wetters sogar noch ein paar Prozent mehr gekommen."

Der Martinsmarkt auf Harmonieplatz und Hauptstraße ergänzte den verkaufsoffenen Sonntag. In wunderbarem Braun und Rot leuchten die Bäume, Kürbisse und andere Herbstdeko sind ausgebreitet. Nur das Eishörnchen in den Händen der Besucher irritierte ein wenig. Wie viel Glühwein bei dem Wetter wohl schon verkauft worden ist? "Wohl noch keiner", sagt Beier schmunzelnd. Auch Birgit Heck nimmt das frühlingshafte Wetter mit Humor, obwohl sie selbst gestrickte Wollsocken verkauft. "Irgendwann wird es ja doch kalt, Socken werden immer gekauft!", sagt sie und dreht sich wieder in Richtung Sonne. Dass sie zu diesem Martinsmarkt keine dicke Jacke tragen muss, scheint sie nicht wirklich zu bedrücken. Ohne kalte Füße unterhält es sich schließlich umso angenehmer. Auch feines Pesto und Likör lässt sich besonders entspannt durchkosten. Kunst aus Holz und Dekorationen runden den Markt mit seinen etwa 25 Ständen ab. Laternen überall, von gruseligen Kürbissen dagegen keine Spur. Auf der Bühne des Citymanagements liegen sie gesichtslos auf Strohballen, die Laternen wiegen im Wind. "Wir halten hier die Tradition um Sankt Martin hoch und wollen uns damit bewusst von den rübergeschwappten Bräuchen um Halloween abgrenzen", sagt Beier.

Spätestens ab 17.30 Uhr wird es dann aber wirklich noch feierlich, als sich der Martinszug in Bewegung setzt. Mit der Dunkelheit beginnen die Laternen in allen Farben an zu leuchten. Die Kinder ziehen quer durch die Innenstadt, von der Harmonie- über die Stresemannstraße, Friedrich-Ebert-Straße, Hauptstraße bis zum Marktplatz. Im Schein des Feuers reitet Sankt Martin seine Kreise, bevor er schließlich seinen roten Mantel abwirft, ihn in der Mitte teilt und die eine Hälfte dem Bettler übergibt. Warmes Licht, eine Kapelle und alte Lieder. So schön ist Sankt Martin auch im "Frühjahr".

(RP)
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